Wie kam es zum Todessturz an der Prager Straße?

Von Andrzej Rydzik
Dresden - Tragisches Unglück oder Freitod? Für jede Menge Aufsehen sorgte am Donnerstagabend nicht nur die groß angelegte Razzia im Drogenmilieu rund um den Wiener Platz. Denn: Während der Polizei-Aktion stürzte ein 53-jähriger Dresdner vom Hochhaus „Prager Zeile“ in den Tod.
Der Mann war bei einem Kumpel zu Besuch im Hochhaus. Schon oft zuvor hatten beide zusammen gesessen und getrunken. Die Stimmung unter den Männern muss gedrückt gewesen sein.
Denn eine nahe Angehörige des 53-Jährigen war erst vor wenigen Tagen gestorben - ein schmerzlicher Verlust für ihn.

Gegen 18.15 Uhr nahm die Tragödie plötzlich ihren Lauf. Der betrunkene Mann ging auf den Balkon in der sechsten Etage, kletterte - für seinen Kumpel völlig unerwartet - über die Brüstung.
„Der Wohnungsinhaber versuchte noch seinen Bekannten zurückzuziehen, doch er stürzte ab“, sagt Polizeisprecher Thomas Geithner (41).
Der 53-Jährige fiel vor den Augen einiger Passanten in der St. Petersburger Straße aus gut 15 Metern in die Tiefe, schlug auf einem Kellertreppengeländer auf. Er war sofort tot.
„Ob es ein Unfall war oder doch Suizid lässt sich noch nicht abschließend sagen. Die Ermittlungen laufen. Ausgeschlossen werden kann aber, dass der 53-Jährige vom Balkon gestoßen wurde“, erklärt Thomas Geithner.
Fotos: Nick Dolz