Her mit dem Mist! Für wen Dresden den Dreck wegmacht
Dresden - Seit Montag reinigt Dresden auch das komplette Abwasser von Wilsdruff und Klipphausen. Kein Einzelfall: Mittlerweile schicken fast alle Umlandgemeinden entlang von A4 und A17 ihre Abwässer auf eine lange Reise in Richtung Landeshauptstadt.

12,5 Kilometer lang ist die neue Druckleitung vom Pumpwerk Klipphausen bis in die Kaditzer Kläranlage. 70 Liter können pro Sekunde durch die 25 Zentimeter dicke Röhre gedrückt werden. Satte drei Stunden ist das Abwasser unterwegs, 450 Meter führen dabei unter der Elbe hindurch.
Der Abwasserzweckverband "Wilde Sau" lässt sich das 12,5 Millionen Euro kosten. Gleichzeitig geht die in die Jahre gekommene Kläranlage vor Ort außer Betrieb, das spart Geld.
Ähnlich haben sich viele andere Gemeinden entschieden. Bereits seit 1933 ist Freital an die Dresdner Kanalisation angeschlossen. Immer entlang der Weißeritz wird das natürliche Gefälle genutzt. Drei Millionen Kubikmeter Abwasser kommen pro Jahr zusammen.
Bannewitz und Kreischa folgten. In den 90er Jahren wurde Radebeul-Ost angeschlossen. 2005 und später folgten Pirna, Heidenau, Dohna, Struppen und Bad Gottleuba.
In diesem Fall laufen die 5,5 Millionen Kubikmeter über vorhandene Gefälle in die Pumpstation an der Heidenauer Hafenstraße und von dort nach Laubegast in das Dresdner Netz.
Lassen sich weitere Gemeinden anschließen? "Derzeit sind keine Pläne spruchreif, ein bisschen Platz bei uns wäre aber noch", so der Sprecher der Dresdner Stadtentwässerung, Torsten Fiedler. Insgesamt verarbeitet Dresden 55 Millionen Kubikmeter Abwasser, 20 Prozent davon kommen aus dem Umland.

