Vorkasse soll Stromsperren verhindern: DREWAG gegen Prepaid-Zähler

Dresden - Wer nicht zahlt, sitzt irgendwann im Dunkeln: Rund 2000 Mal hat die DREWAG im vorigen Jahr säumigen Kunden in Dresden den Strom abgestellt.

Rund 2000 Mal musste 2018 in Dresden der Strom abgestellt werden.
Rund 2000 Mal musste 2018 in Dresden der Strom abgestellt werden.  © Imago/Blickwinkel

Das wollen die Grünen im Stadtrat ändern und haben einen Antrag eingereicht, der Stromsperren verhindern soll (TAG24 berichtete).

So schlagen die Grünen unter anderem den Einbau sogenannter Prepaid-Zähler vor. Bei der DREWAG ist man allerdings skeptisch, dass damit die erhoffte Wirkung erzielt wird. "Grundsätzlich ist der Prepaid-Zähler gerade nicht geeignet, die Stromsperre zu verhindern", teilt DREWAG-Sprecherin Gerlind Ostmann (54) auf Anfrage von TAG24 mit.

Bei denen ende die Stromlieferung automatisch, sobald das Guthaben verbraucht ist. Weil die Prepaid-Zähler Vorkasse erfordern, müssten die Kunden zudem für den Winter Geld ansparen.

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Und es gibt ein weiteres Problem: Weil bei Mehrfamilienhäusern die Zähler im Keller hängen, würden alle Nachbarn sehen, dass ein solches Prepaid-Modell verbaut ist.

Wird Weihnachten der Strom abgestellt?

Ostmann weist stattdessen auf die Vorteile des derzeitigen Modells hin. Bei dem werde eine Stromsperre nämlich vier Wochen und noch einmal drei Tage vor dem Sperrtermin angekündigt. Kunden hätten damit die Möglichkeit, sich in dieser Frist Hilfe bei der zuständigen Sozialbehörde zu holen. "Auch ist es jederzeit möglich, mit uns über eine Stundung oder Ratenzahlung zu sprechen."

Weihnachten muss übrigens niemand im Dunkeln sitzen. Bis zum neuen Jahr werde nirgends der Strom abgestellt.

Wird die Stromrechnung nicht bezahlt, droht nach vier Wochen die Sperrung.
Wird die Stromrechnung nicht bezahlt, droht nach vier Wochen die Sperrung.  © imago/Star-Media

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