
Schon wieder Ärger: Wahlhelfer warten noch immer auf ihr Geld
Nach der Chaos-Wahl haben noch immer nicht alle Helfer ihre "Entschädigung" bekommen
Von Hermann Tydecks
Dresden - Die Kritik an der Wahl-Organisation in Dresden bleibt groß: Lange Schlangen bis nach 18 Uhr (TAG24 berichtete), zu wenige Kabinen, überforderte Mitarbeiter und Auszählungsstopp. Jetzt gibt es auch noch Unmut wegen der Entschädigung der Wahlhelfer.

Als stellvertretender Schriftführer war der Dresdner Jens Walther (45) am Wahlsonntag ab dem Nachmittag bis tief in die Morgenstunden im Einsatz. "Es war ein Riesen-Aufwand und anstrengend, aber ich habe es gerne gemacht", sagt der gelernte Tischler.
Doch anders als bei früheren Wahlen, erhielt er im Anschluss kein "Erfrischungsgeld": Das zahlt die Stadt als Entschädigung für den Einsatz. Es liegt zwischen 40 und 65 Euro. Da mehrere Wahlen waren, gibt es weitere 30 Euro extra.
Als auch eine Überweisung in den nächsten Tagen ausblieb, erkundigte sich Walther beim Bürgeramt. Da hieß es plötzlich: "Ende Juni, Anfang Juli", klagt der Hartz IV-Empfänger. "Ich hatte am Abend Ausgaben, brauche das Geld zeitnah."
Ein Stadtsprecher klärt auf: Das Entschädigungs-Verfahren sei geändert worden. Erstmalig werde der Betrag nun aufs Konto überwiesen. Der Großteil der mehr als 4000 Wahlhelfer soll das Geld etwa zwei Wochen nach der Wahl erhalten.
Bei einigen Wahlhelfern könne sich die Auszahlung jedoch "um einige Tage verzögern".


Fotos: Thomas Türpe, dpa/Axel Heimken