Das sind die an der Grenze gestoppten Dresdner Hools

Von Steffi Suhr und Juliane Morgenroth
Dresden - Die Dresdner Hooligans, deren martialisches Foto aus Lille im Netz kursierte, sind der Polizei fast alle bekannt.
„Es gibt Schnittmengen“, so eine Sprecherin zu Mopo24. Denn bei einigen von ihnen war die Polizei jüngst erst zur Hausdurchsuchung!
Im April gab es eine Großrazzia bei 117 Chaoten wegen einer wilden Schlägerei zwischen Dynamo- und Rostock-Anhängern, bei der Dutzende Hansa- und Dynamohools auf der Löbtauer Straße aufeinander losgegangen waren.
Abgeschreckt hat das offenbar nicht - wie das Foto mit der Reichskriegsfahne zeigt. Nachdem die Bilder aus Lille aufgetaucht sind, rückt die hiesige Polizei nun zu den bekannten Hooligans zu so genannten „Gefährderansprachen“ aus.
Doch warum erst jetzt?
Im Vorfeld der EM haben die sächsischen Behörden darauf verzichtet, bekannte gewaltbereite Fans anzusprechen.
„Aufgrund der bisherigen Erkenntnislage waren diese als nicht geeignet oder nicht erforderlich bewertet bzw. lagen die rechtlichen Voraussetzungen für den Erlass von Maßnahmen nicht vor“, so die Sprecherin des Innenministeriums.

Ganz andere Folgen bekamen die 18 Dresdner Hooligans, die in Tier von der Polizei gestoppt wurden, zu spüren.
Das sächsische Innenministerium hat bestätigt, dass sie der gewaltbereiten Szene von Dynamo Dresden zugerechnet werden.
„Keiner hatte ein Ticket für ein Stadion dabei, aber alle reichlich Utensilien für anderweitige Auseinandersetzungen. Außerdem sind alle in der Kartei für gewaltbereite Fans und ihre Namen lagen für zahlreiche Stafverfahren ein“, zählt Kriminalhauptkommissar Rudolf Höser (60) auf.
Zumindest zum Teil sind sie in der Datei „Gewalttäter Sport“ erfasst, schränkte hingegen eine Sprecherin des Sächsischen Innenministeriums gegenüber MOPO24 ein.
Zur Beteiligung von Personen aus dem Umfeld sächsischer Fußballvereine an den Ausschreitungen in Frankreich lägen aber bisher keine konkreten Erkenntnisse vor.
Für die 18 an der Grenze aufgehaltenen Männer gab es aber jetzt eine Konsequenz: „Alle bekamen eine Ausreiseuntersagung. Die gilt bis zum Ende der EM“, so Rudolf Höser.
Heißt: Die Männer dürfen das Land nicht verlassen, müssen sich stattdessen regelmäßig bei ihrem Polizeirevier melden.


Fotos: Screenshot, Twitter, Bundespolizei