Dresdner Original Tempo-Fritz ist tot!

Von Katrin Koch
Dresden - Tempo-Fritz ist tot. Das Dresdner Original ist im Alter von 71 Jahren am 19. Januar auf der Intensivstation verstorben.
Sein Ziehsohn, der Filmemacher Konrad Hirsch, hatte zuletzt kurz vor Weihnachten mit ihm telefoniert: "Da wirkte er schon sehr müde und sagte, dass er einschlafen will." Fritz lebte seit Jahren mit einem Bypass. Jetzt hörte sein Herz auf zu schlagen.
Tempo-Fritz, der mit bürgerlichem Namen Fritz Skarbovskis hieß, wurde berühmt mit seinem roten, dreirädrigen Verkaufswagen, aus dem er seit 1999 bei Wind und Wetter Bockwürste und Kaffee verkaufte - auch an die Bauarbeiter der Frauenkirche. Dazu nutzte er ein umgebautes Tempo-Hanseat-Dreirad, das bis 1956 in Hamburg gebaut wurde.

Für seine Kunden hatte er stets ein freundliches Wort, einen Spaß oder eine augenzwinkernde Lebensweisheit parat. Fritz sprach fließend polnisch und russisch, palaverte gern mit osteuropäischen Touristen und Straßenmusikern.
Seine Mutter stammte aus Lettland, Fritz selbst arbeitete viele Jahre im Kulturamt von Dresden und organisierte den Künstleraustausch zwischen der DDR und Polen.
"Ich habe auf dem Bauernhof in Niederpoyritz bei Fritz eine glückliche Kindheit verbracht. Eine Kindheit in Freiheit zwischen Pferden und Töpferei. Seine außergewöhnliche Lebensart begleitet mich bis heute", erinnert sich Konrad Hirsch.
Tempo Fritz hinterlässt seine Kinder Anna, Adam und Wanda, sowie zwei Kinder aus der ersten Ehe seiner verstorbenen Frau Edith.

Fotos: Petra Hornig, Steffen Füssel