Wegen Ebola! Sachsens DRK-Chef sucht Freiwillge

Von Hermann Tydecks
Dresden - Jetzt zählt jede helfende Hand! Das wir Sachsen helfen können, haben wir schon oft bewiesen.
Die Tsunami-Katastrophe in Sri Lanka, das Jahrhundert-Erdbeben in Haiti, Überschwemmungen auf dem Balkan: Fast überall auf der Welt kamen freiwillige Helfer aus Sachsen schon zum Einsatz, kümmerten sich heldenhaft um die Opfer (etwa über die Hilfsorganisation „arche noVa“).
Jetzt werden die Sachsen in Westafrika gebraucht.
„Wir suchen dringend Helfer für den Ebola-Einsatz“, sagt Sachsens DRK-Präsident Holger Löser (73).
„Die Situation vor Ort ist dramatisch.“ Lösers Appell: „Liebe Sächsinnen und Sachsen, bitte melden Sie sich beim Roten Kreuz als freiwilliger Helfer. Es gibt keine verdienstvollere Aufgabe, als anderen in der Not beizustehen.“
Bislang haben sich 1898 Freiwillige beim DRK gemeldet.
Doch für die Einsätze in Kenema (Sierra Leone) und Monrovia (Liberia) sind nur 220 Helfer geeignet, darunter die bislang einzige Sächsin, eine Krankenschwester aus Markkleeberg bei Leipzig.
Es fehlen noch Hunderte! Vor allem Ärzte und Pfleger, aber auch Labortechniker und Hebammen.
Helfer sollten Englisch sprechen können und tropentauglich sein. Sie werden vom DRK in Intensivkursen geschult und vorbereitet.
Die Hilfsflüge starten in den nächsten Wochen - mit hoffentlich schon vielen Sachsen an Bord! DRK-Chef Löser: „Sie können helfen, den Menschen in Westafrika neue Hoffnung zu geben.“
Infos (nur in Englisch!) und Bewerbungen unter: https://drkhrnet.drk.de
Das müssen Helfer wissen
1) Muss ich als Arbeitnehmer Urlaub zum Helfen nehmen?
Nein, aber der Arbeitgeber muss dem Einsatz zustimmen. Falls er das tut, gelten Sie als freigestellt, bekommen weiterhin Ihr Gehalt. Das zahlt dann allerdings nicht Ihr Arbeitgeber, sondern das DRK kommt für alle Personalkosten auf.
2) Wer kommt für die Reisekosten auf?
Das DRK trägt die Kosten für Verpflegung und Unterbringung, übernimmt auch die Reisekosten nach Afrika.
3) Wie lange soll der Hilfseinsatz dauern?
Die Arbeit in den beiden Versorgungszentren (je 100 Betten für Infizierte) ist intensiv, kostet viel Kraft. Darum sollen die Helfer alle vier Wochen ausgetauscht werden.
4) Was ist, wenn ich mich selbst mit Ebola infiziere?
Alle Helfer sind während des Einsatzes über das DRK versichert. Die Vorsichtsmaßnahmen vor Ort und die Schulungen der Helfer machen eine Infektion sehr unwahrscheinlich. Kommt es doch zum Verdachtsfall, sorgt die Bundesregierung für Ihren Rücktransport und garantiert Ihre medizinische Behandlung.
Fotos: Ove Landgraf