Hartmann, Müller, Ebert: Liegt bei Dynamo ein Fluch auf der Kapitänsbinde?
Dresden - Es ist das Erkennungszeichen des Mannschaftskapitäns. Wer die Binde trägt, genießt einen hohen Stellenwert im Team, hat eine große Verantwortung, ist der verlängerte Arm des Trainers. Das gilt auch bei Dynamo, doch zuletzt war die Kapitänsschleife mehr Fluch als Segen.

Der alte und neue Mannschaftsführer Marco Hartmann zog sich die dunkelrote Bindezum Saisonauftakt gegen Duisburg über den Oberarm, führte seine Kollegen auf den Rasen.
Was dann in der 42. Minute passierte, ist schmerzlich bekannt: Der Mittelfeldspieler setzte zum Sprint an, sein rechter Oberschenkel machte zu, und Hartmann musste ausgewechselt werden. Seitdem fehlte der Taktgeber aufgrund eines Muskelfaserrisses.
Als "Hartis" erster Vertreter sprang Patrick Ebert in die Bresche. Doch auch ihm brachte die Binde kein Glück.
Zwar blieb der gebürtige Potsdamer vorerst verletzungsfrei, dafür aber erfolglos. Drei Spiele gab Ebert bisher das Kommando an, es setzte drei Niederlagen inklusive dem vorzeitigen Pokal-Aus.
So hatte sich der 31-jährige seine Zeit bei den Schwarz-Gelben nicht vorgestellt.
Noch vor der Saison plante er mit Dynamo Großes, sprach öffentlich über seinen Wunsch, mit den Dresdnern in die Bundesliga aufzusteigen.

Und nun? "Auch wenn der Start nicht so vielversprechend war, bin ich mir sicher, dass wir eine gute Rolle in der Liga spielen werden", erklärte Ebert nach der Niederlagen-Serie.
Zudem hat nun auch er gesundheitliche Probleme: In den vergangenen zwei Wochen musste Ebert regelmäßig das Training auslassen - erst wegen einer Zehenprellung, es folgten ein grippaler Infekt, dann eine Reizung des rechten Knies.
Und auch der als Dritte die Binde tragende Jannik Müller hatte damit kein Glück. Im Test gegen Bohemians Prag am vergangenen Freitag führte der 24-Jährige die Dynamos als Kapitän aufs Feld - und verletzte sich prompt am Knöchel.
Für die Partie am Freitag bei Jahn Regensburg steht Hartmann wieder als Anführer bereit. Hoffentlich kann er den unsäglichen Fluch beenden.
