2:2 gegen Würzburg. Was fängt man mit so einem Spiel an?
Von Dirk Loepelt

Dresden - Was fängt man mit so einem Punkt an? Mitnehmen! Bei den Dynamos herrschte nach dem 2:2 gegen Würzburg ein Zwiespalt der Gefühle - zwar nicht verloren, aber eben auch nicht gewonnen.
"Das ist schon ärgerlich, das muss man erstmal sacken lassen. Ich weiß nicht was ich dazu sagen soll. Wir hätten den Sieg verdient, haben alles gegeben“, sagte Akaki Gogia, der mit dem fulminanten 2:1 seine Mannschaft auf die vermeintliche Siegerstraße gebracht hatte.
Doch dieses 2:2 war eben noch fulminanter. "Nach dem 2:1 war die Marschroute schon, hinten dicht zu machen und auf Konter zu setzen. Aber so ein Schuss lässt sich einfach schwer verteidigen“, meinte Dynamo-Kapitän Marco Hartmann, der selbst die frühe 1:0-Führung erzielt hatte.
Doch der zweite Ausgleich der starken Franken war zwar glücklich, aber keinesfalls unverdient.

Sah auch Uwe Neuhaus so: "Beide Mannschaften müssen und können mit einem Punkt leben. Unterm Strich war das gerecht.“ Dynamos Trainer hatte nach zwei deutlichen 0:3-Niederlagen natürlich wie alle im Dresdner Lager auf einen Sieg gehofft, der die Ergebnisdelle ausgebügelt hätte.
Doch ganz unzufrieden konnte er nicht sein: "Auch wenn nicht alles rundlief, bin ich mit der Leistung zufrieden. Die Mannschaft hat alles investiert, die Reaktion nach den zwei Niederlagen war richtig stark.“
Diesen Aspekt stellte auch Andreas Lambertz in den Vordergrund: "Nach zweimal auf‘n Arsch war das schon in Ordnung. Uns hat nur das 2:0 gefehlt. Und dann kommt dieses Tor des Monats, das war ja gar keine Torchance. Der schlägt volles Pfund ein. Wenn wir nicht dieses Tor des Monats kriegen, gewinnen wir.“
Bei den Kickers war 2:2-Schütze Tobias Schröck natürlich der Held. "Ich habe ihm gesagt: Wenn du nicht weißt, wohin mit dem Ball, dann mach‘s wie in Fürth“, erzählte Würzburg-Coach Bernd Hollerbach. Auch da hatte Schröck ein ähnliches Traumtor gemacht.
"Klar versuche ich, häufiger mal aufs Tor zu schießen. Aber sowas kann man nicht planen. Ich habe den Ball mit vollem Risiko genommen, entweder geht er aus dem Stadion raus oder halt rein. Zum Glück ist er reingegangen“, meinte Schröck bescheiden.

Fotos: DPA/Thomas Eisenhuth, Imago