Dynamo chancenlos? Vor dem Derby brennt der Baum
Von Dirk Löpelt
Dresden - Sachsenderby zum Osterfest, eigentlich ein Höhepunkt in dieser 3. Liga. Doch ausgerechnet vor der Partie beim Chemnitzer FC brennt in Dresden mächtig der Baum.
Die Suspendierung der Stammspieler Justin Eilers und Dennis Erdmann spaltet zudem das schwarz-gelbe Fanlager.
In den sozialen Netzwerken wird seit Bekanntwerden der Disziplinarstrafe für Dynamos Torjäger Nummer 1 (15 Treffer) und das Verteidiger-Unikum heftig diskutiert.
Auf der einen Seite wird Verständnis gezeigt - bei jedem anderen Arbeitgeber hätte ein ähnliches Verhalten ebenso Konsequenzen.
Andere wieder sehen damit die Chancen bei den Himmelblauen ins Bodenlose fallen („Da kriegen wir eben wieder vier Stück“), zudem steht Sportdirektor Ralf Minge in der Kritik.
Der verteidigte die „gemeinschaftliche Entscheidung“, Eilers und Erdmann aus dem Kader zu streichen, noch einmal vehement:
„Jedem war bewusst, was in unserer Situation angebracht ist. Ein solches Fehlverhalten muss Konsequenzen haben. Zu Saisonbeginn haben uns der Teamgeist und die hundertprozentige Konzentration auf Fußball ausgezeichnet.“
Genau darüber sei mit der Mannschaft im Kurzcamp gesprochen worden. „Wir haben den Spielern klargemacht, was wir von ihnen erwarten, auch was das Verhalten anbetrifft“, betonte Trainer Peter Németh.
„Wie bei jedem anderen Arbeitgeber gibt es gewisse Regeln, so auch im Fußball. Daran müssen sich alle halten. Außerdem war es nicht der einzige Grund, dass sie zu spät zum Training gekommen sind“, deutete Németh weitere Disziplinlosigkeiten an.
Die Vorzeichen fürs Derby könnten so allerdings nicht ungünstiger stehen. Dazu kommt, dass die Mannschaft in dieser Woche nur auf Kunstrasen trainieren konnte.
Abwehrmann Jannik Müller sieht darin aber sogar einen Vorteil: „Die Woche hat uns gut getan, weil wir gemerkt haben: Wir haben es spielerisch drauf. Wir sind auf alles vorbereitet. Das Derby kommt genau zum richtigen Zeitpunkt, um den Bock umzustoßen!“ Und zwar ohne Eilers und Erdmann.
Fotos: Lutz Hentschel