Ehemaliger Kiezkönig kämpft mit neuer Doku-Soap gegen Mobbing
Grünwald - Nach dem schweren Mobbing-Fall an einer Berliner Schule, dass mit Morddrohungen und einem IS-Enthauptungsvideo bis zum Äußersten ging (TAG24 berichtete), beschäftigt sich Deutschland stärker denn je mit dem Thema. Einer, der den Kampf dagegen aufgenommen hat, ist Carsten Stahl (45). In der neuen RTL II-Doku-Soap "Stahl:hart gegen Mobbing" besucht der Anti-Gewalt-Trainer Schulen in ganz Deutschland, um Aufklärungsarbeit zu leisten.

Carsten Stahl musste als Kind selbst viel einstecken und teilte als muskelbepackter Kiezkönig Jahre später selbst aus. "Ich bin größer und stärker geworden, habe trainiert. Irgendwann setzt du dich dann zur Wehr. Du prügelst selbst, schlägst zu nach jeder Anmache, jedem komischen Spruch", erzählt Stahl im Interview mit der Süddeutschen Zeitung im Dezember.
Der 45-Jährige stürzte ab, wurde zum Kiezkönig. Berüchtigt als knallharter Typ. Doch mittlerweile hat er sich um 180 Grad gedreht und ist selbst Vater von zwei Kindern.
Daher ist es für ihn, aufgrund seiner Vergangenheit und als zweifacher Vater, eine Herzensangelegenheit, Kinder und Jugendliche für das Thema Mobbing zu sensibilisieren - schließlich weiß er, wovon er spricht: "Ich bin einfach glaubwürdig", so der Berliner.

Dabei ist das TV-Geschäft als Plattform für Stahl nicht neu. In "Privatdetektive im Einsatz" (RTL II) spielte er die Hauptrolle und bleibt mit seiner neuen Doku-Soap dem Sender treu.
Er geht dahin, wo es wehtut. Spricht Schüler direkt an. Konfrontiert die Täter und führt sie mit den Opfern zusammen.
Gemeinsam mit den Schülern besucht er ein Jugendgefängnis und ehemalige Gangmitglieder, zeigt ihnen Selbstverteidigungsmaßnahmen und spielt verschiedene Szenario durch.
Nach einer Woche wird ein Resümee gezogen und die Klasse auf ein mobbingfreies Miteinander vorbereitet.
Am 9. April (20.15 Uhr) ist der Start der vier Folgen umfassenden Doku-Soap "Stahl:hart gegen Mobbing".
Titelfoto: RTL II