Für den Elsterstausee: Leipzig braucht eigene Schafherde

Leipzig - Das endgültige Aus für den Elsterstausee ist beschlossen. Künftig sollen Schafe die Fläche im Leipziger Südwesten pflegen. Doch möglicherweise muss Leipzig die Schafherde erst einmal kaufen - denn der Teufel steckt im Detail.
Laut Beschluss des Stadtrats am Mittwoch wird der ausgetrocknete Elsterstausee zu Weideland. Die Stadt richtet eine halbe Stelle für einen Schäfer ein.
Jetzt fehlen nur noch die Schafe – hier gibt es im Beschluss eine entsprechende Passage, die die Verwaltung zum Schafbesitzer machen könnte. Denn es werden Seitens der Stadt "die sachlichen und baulichen Voraussetzungen für die Erfüllung dieser Pflichtaufgabe geschaffen."
Der "BILD" erklärte Stadtsprecher Matthias Hasberg: "Eigentlich bedeutet die Passage, dass wir als Stadt dem Schäfer nun eine Herde zur Verfügung stellen müssen. Wir klären jetzt, ob wir die Herde kaufen oder sie nur mieten".
Wie die "BILD" berichtet, ergeben sich aus dem Schafherden-Beschluss noch weitere Probleme: Der Schäfer erhält bei der Stadt nur eine halbe Stelle. Die Arbeit mit einer Schafherde ist aber ein Vollzeitjob - ohne Wochenende. Deshalb müssen offene Fragen geklärt werden: Darf ein städtischer Teilzeit-Schäfer noch eine zweite Stelle annehmen? Und was passiert, wenn ein stadteigenes Schaf außerhalb der Dienstzeit des Schäfers von einem Wolf gerissen wird?
Aber warum überhaupt ein stadteigener Schäfer plus Herde, wenn man westlich des Cospudener Sees doch bereits Schafherden grasen sieht? An dieser Stelle verwiesen die Grünen darauf, dass die jahrelang aktive Schäferin ihre Selbstständigkeit aufgeben wird. Die "Leipziger Volkszeitung" hatte über die Probleme der Schäferin mit fragwürdigen Vorschriften und Vandalismus-Schäden berichtet.
Aus diesem Grund beantragten die Grünen, dass Leipzig einen stadteigenen Schäfer inklusive Schafherde bekommt - neue tierische Mitarbeiter für die Stadt.
Fotos: DPA