FCE-Kapitän steht vor seinem 300. Punktspiel: "So tickt Martin Männel"

Aue - FCE-Kapitän Martin Männel bestreitet am Mittwoch in Düsseldorf sein 300. Punktspiel für den FC Erzgebirge. Das war so nicht vorhersehbar, sagt Heiko Weber. Er holte den damals 20-jährigen Keeper aus dem Cottbusser Nachwuchs nach Aue. Der Coach musste ein Jahr später wieder gehen, der Torhüter blieb.
"Ich kannte Martin aus Cottbus", sagte sein Mentor Weber, der kurz vor dem ersten Abstieg 2008 bis Juni 2009 den FCE trainierte. "Er hatte dort aufgrund seiner Größe keinen guten Stand bei seinen Trainern. Aber er war ein Bewegungstalent, zeigte Top-Leistungen. Ich sagte ihm: ,Bring deine Leistung und ich nehme dich überall mit hin'", so Weber. Mit Männel holte Weber Jan Hochscheidt, Marc Hensel und Arne Feick ins Erzgebirge. "Ich glaube, alle vier haben Aue viel Freude bereitet."
Am meisten aber der heutige Kapitän. Er stieg 2010 mit Aue auf, blieb 2015 beim Abstieg und kam ein Jahr später zurück in die 2. Liga mit seinen "Veilchen". "Ehrgeizig, bodenständig, mitreißend", so bezeichnet Weber seinen ehemaligen Schützling heute. "Martin ist ein Typ. Aber er ist kein Weltreisender. Er braucht seine Ruhe, seinen Seelenfrieden und seine Wertschätzung. Hat er das, kann er seine besten Leistungen bringen. In Aue ist all das gegeben", weiß der 52-Jährige.
Martin Männel wird im März 30, hat zu Weihnachten seinen Vertrag bis 2022 verlängert. Noch mindestens vier Jahre hütet er also das Tor des FC Erzgebirge. Bleibt er gesund, könnte er auf die jetzigen 300 noch rund 140 Spiele draufpacken. Dann stößt er in die Regionen eines Jörg Weißflog vor: "Ich traue das Martin zu. Wenn er sich nicht verletzt, wird ihm keiner das Wasser reichen können. Dann kann er auch Aues Rekordspieler werden", blickt Weber in die Zukunft.
Ein Rekordspieler, den er einst aus der Lausitz ins Erzgebirge lockte. Ein bisschen stolz darauf ist Heiko Weber schon.

Fotos: Imago, Frank Kruczynski