Fußballer Addo gesteht: "Ich wurde von Skinheads verfolgt"

Hamburg - Otto Addo war Bundesliga-Profi - spielte unter anderem für Dortmund und Mainz. Seine Karriere startete der gebürtige Hamburger aber beim HSV.

Nach seiner aktiven Karriere war Addo beim HSV als Jugendtrainer tätig.
Nach seiner aktiven Karriere war Addo beim HSV als Jugendtrainer tätig.  © DPA

Jetzt gab der 42-Jährige ein schockierendes Interview. Denn als Jugendspieler beim HSV litt Addo häufig unter rassistischen Angriffen.

„Ich bin sehr häufig von Skinhead-Gruppen verfolgt worden. Vor mir sind einmal vier Glatzköpfe im Auto gefahren, die Bierdosen und Flaschen auf mich geworfen haben", erzählt Addo im "Fohlen-Podcast" von Bundesligist Borussia Mönchengladbach.

"Ich konnte das niemandem erzählen, nur meinen Freunden. Wir sind dann oft in der Gruppe unterwegs gewesen. Freunde von mir sind auch verprügelt worden. Angst war ein ständiger Begleiter, auf dem Weg zum Training – und danach.“

Die Anfeindungen haben damals bei Addo tiefe Spuren hinterlassen und seine Sicht auf Deutschland verändert: "In einem Land, in dem man mich wegen meiner Hautfarbe schlagen wollte. Damit konnte ich mich damals nicht identifizieren.“

Heute sieht der ehemalige Mittelfeldspieler die Dinge aber anders. Dazu beigetragen hat auch sein Freund und Ex-Nationalspieler Gerald Asamoah. „Gerald hatte sich für Deutschland entschieden und damit sehr viel bewirkt. Viele Menschen haben umgedacht. Das hat dazu beigetragen, dass man als Dunkelhäutiger auch Deutscher sein kann."

Nach seiner aktiven Karriere wurde Addo Jugendcoach beim HSV. Mittlerweile ist er Co-Trainer bei Borussia Mönchengladbach.

Mittlerweile ist Addo Co-Trainer bei Borussia Mönchengladbach.
Mittlerweile ist Addo Co-Trainer bei Borussia Mönchengladbach.  © Imago
Addo mit seiner Frau Gloria.
Addo mit seiner Frau Gloria.  © Imago