Schluss mit Fälschen auf Facebook

Hamburg - Schluss mit "Lügenpresse selbst gemacht"! Facebook will das Manipulieren von Überschriften bei journalistischen Texten in dem sozialen Netzwerk erschweren.
Der jüngste und medienwirksame Fall von Manipulation liegt noch gar nicht lange zurück. Anfang März 2016 hatte die Facebook-Gruppe "AfD Nürnberg" die Überschrift eines Berichts über einen versuchten Brandanschlag auf ein Münchner Asylbewerberheim auf Facebook gefälscht.
Im Original-Artikel hieß es demnach: "Jugendliche wollten Flüchtlingsheim in Brand stecken." Die AfD machte daraus: "Polizei erwischt Linksextreme bei Brandstiftung in Asylbewerberheim!" Das Abändern der Headlines auf Facebook ist quasi ein Kinderspiel.
Die "Abendzeitung" München wollte daraufhin nach der veränderten Schlagzeile rechtliche Schritte gegen die rechtspopulistische AfD einleiten.

Und genau hier will Facebook nun ansetzen. Eine Funktion, die das Ändern möglich macht, solle geändert werden, sagte eine Facebook-Sprecherin "Spiegel online".
Das Ziel sei, dabei zu helfen, dass Medieninhalte eben nicht verfälscht werden könnten. Es ist in der Vergangenheit mehrfach vorgekommen, dass Betreiber bestimmter Seiten Überschriften von Artikeln vor dem Posten der Texte eigenmächtig und sinnentstellend geändert hatten, zum Teil mit ausländerfeindlichem Duktus.
"Wir arbeiten daran, dass künftig nur noch die Fanpages der Medienhäuser ihre eigenen Links editieren können", kündigte Facebook an. Wann es so weit sein wird, ist noch nicht bekannt.
Weiter heißt es: "Die Überschriftenmanipulation ist nur eine von vielen Möglichkeiten, im Netz zu fälschen und zu desinformieren, Hass oder Angst zu schüren. Sie ist aber die einfachste", so "Spiegel online". "Jeder Nutzer, der eine Seite betreibt oder eine Community managt, kann mit einem einfach Klick auf die Überschrift diese ändern."
Facebook war am Donnerstag zunächst nicht zu erreichen.
Fotos: Screenshots/Facebook