Aue-Stürmer Nazarov kehrt in den Wildpark zurück: "Meine Zeit beim KSC war dramatisch"
Aue - Nächsten Montag begeben sich gleich drei Leute des FC Erzgebirge Aue auf die Reise in die Vergangenheit. Coach Dirk Schuster, Verteidiger Dennis Kempe und Angreifer Dimitrij Nazarov hinterließen beim Karlsruher SC ihre Spuren.

Das bevorstehende Auswärtsspiel im Wildpark macht einen heiß wie Frittenfett, wie "Dima" Nazarov beweist.
"Die Zeit war richtig super und erfolgreich, aber auch dramatisch", erlebte der 29-Jährige während seinem dreijährigen Engagement in Baden Höhen und Tiefen gleichermaßen.
Zur Saison 2013/14 war er von Drittligist SC Preußen Münster zum damaligen Zweitliga-Aufsteiger gewechselt.
Nach Platz fünf, qualifizierte sich der KSC in der nachfolgenden Spielzeit für die Relegation zur 1. Liga - und scheiterte dort dramatisch am Hamburger SV.
Nach einem 1:1 im Hinspiel setzte es in der Rückpartie ein zweifelhaftes 1:2. Zweifelhaft, weil der Schiri beim Stand von 1:0 für Karlsruhe fälschlicherweise ein Handspiel ahndete.
Hamburg bekam einen Freistoß zugesprochen, den Marcelo Diaz direkt verwandelte. In der folgenden Verlängerung traf Nicolai Müller alle Karlsruher ins Herz.
"Das war extrem bitter!", blickt Nazarov zurück: "Der verpasste Aufstieg beschäftigte uns lange. Wir taten uns in der folgenden Saison schwer, fanden erst allmählich zurück."
Pavel Dotchev spielte bei Dimitrij Nazarovs Wechsel zum FC Erzgebirge Aue die entscheidende Rolle

Hinzu kam, dass Erfolgscoach Markus Kauczinski frühzeitig ankündigte, den Verein im Sommer 2016 zu verlassen.
"Dima" tat es ihm gleich und ging ins Erzgebirge. "Ich habe eine neue Herausforderung gesucht. Für Aue sprach Pavel Dotchev, der sich sehr um mich bemüht hatte und klarmachte, dass er etwas aufbauen will", war er vom ehemaligen Auer Coach angetan.
Der Wechsel hat sich ausgezahlt! Der in Krasnoarmeisk (heute Tajyschna/Kasachstan) geborene und bei Worms aufgewachsene Stürmer fühlt sich in Sachsen pudelwohl - und liefert! Satte 21 Tore in 94 Zweitligaspielen.
Mit fünf Treffern führt er aktuell die interne Torjägerliste an. Am Montag kann Nazarov nachlegen. "Ich habe allerhöchsten Respekt vor dem, was der KSC bis jetzt abgeliefert hat", erwartet der Ex-Karlsruher ein dickes Brett.
Wie man das erfolgreich durchbohrt, bewies der "Kumpelverein" vor zweieinhalb Jahren - in der Relegation. Aue sicherte sich damals mit einem 0:0 und 3:1 die Zweitligazugehörigkeit.
"Danach ist man als unterlegener Verein komplett leer. Dass Karlsruhe danach sofort zurück fand und direkt aufgestiegen ist, spricht für sie und ihre mentale Stärke", findet Nazarov.
