Reichskanzler-Urenkel Ferdinand von Bismarck ist gestorben

Hamburg - Der Urenkel des Reichskanzlers Fürst Otto von Bismarck, Ferdinand von Bismarck, ist im Alter von 88 Jahren gestorben.

Ferdinand von Bismarck wurde 88 Jahre alt.
Ferdinand von Bismarck wurde 88 Jahre alt.  © DPA/Sebastian Widmann

Das bestätigte die Familie des Fürsten der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag.

Ferdinand von Bismarck lebte mit seiner Familie auf Schloss Friedrichsruh im Sachsenwald rund 20 Kilometer östlich von Hamburg.

Er sei am 23. Juli im St. Adolf-Stift in Reinbek gestorben ist, sagte ein Sprecher der Familie am Donnerstag.

Laut Bergedorfer Zeitung starb er an Komplikationen nach einer Operation.

Seit dem Tod des dritten Fürsten Otto von Bismarck 1976 stand Ferdinand von Bismarck an der Spitze der alten deutschen Familiendynastie.

Der Diplomatensohn wuchs in London, Rom und Berlin auf.

1943 wurde sein Vater wegen Kontakten zum Kreis um den Hitlerattentäter Graf Schenk von Stauffenberg entlassen.

Fürst Ferdinand von Bismarck lebte in Aumühle auf Schluss Friedrichsruh. (Archivbild)
Fürst Ferdinand von Bismarck lebte in Aumühle auf Schluss Friedrichsruh. (Archivbild)

Ferdinand kam nach Schweden und kehrte erst 1947 nach Deutschland zurück. Nach verschiedenen Stationen ließ sich der Volkswirtschaftler und Jurist in Hamburg als Anwalt nieder bevor er 1976 nach Friedrichsruh zog.

Seit 1960 war Fürst Ferdinand mit der aus Belgien stammenden Elisabeth Gräfin Lippens verheiratet. Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor: Carl-Eduard, Gottfried, Gregor und Vanessa.

Ferdinand von Bismarck arbeitete laut Hamburger Abendblatt zuletzt im "von Bismarck’schen Familienverband", der die weit verzweigte Familie zusammenhält. Er leitete demnach auch den Beirat der Stiftung Herzogtum Lauenburg und führte die Otto-von-Bismarck-Stiftung.

Laut Abendblatt hatte er sich in den vergangenen Jahren weitgehend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Auch seine Frau sei immer seltener gesehen worden.

Termine wie die alljährliche Eröffnung ihres bekannten Schmetterlingsgartens im Schlosspark nahm sie demnach zuletzt nicht mehr wahr.

Titelfoto: DPA/Sebastian Widmann