
Explosionsgefahr: Fit hat Ärger mit der Haarspray-Halle
Reinigungshersteller erhebt Vorwürfe gegen Behörden
Zittau - Der Reinigungshersteller Fit wächst und wächst - zuletzt um ein Lager für Haarspray. Und fühlt sich dabei nun von den Behörden ausgebremst. Sie würden den Ausbau der Industrie in Ostsachsen gefährden. Dagegen wehrt sich die Landesdirektion.

Nach dreieinhalb Jahren sei das Lager für die Gard Haarsprays endlich fertig, so Fit. Investiert wurden 2,1 Millionen Euro. Hier sollen die entzündlichen Haarsprays der Marke Gard, die anderswo hergestellt werden, vor Auslieferung gelagert werden.
Das Speziallager verfüge über eine Löschanlage und einen 850-Kubikmeter-Wassertank. Plus Brandmelde- und Gaswarnanlage.
"Seit 1993 haben wir 170 Millionen Euro in die fit GmbH investiert und damit neue Maschinen angeschafft, Gebäude errichtet und Marken gekauft. Aber dieses simple Lagerprojekt ist eines der langwierigsten, das wir je hatten", klagt Fit-Chef Wolfgang Groß.
Er sei besonders über das schleppende Genehmigungsverfahren verärgert. "So wird es nichts mit der zügigen Entwicklung der Industriestandorte in Deutschlands Osten." Lob gibt's aber für das Zittauer Rathaus.

Die Landesdirektion (LDS) will nichts von Verschleppung wissen. Man habe sehr schnell entschieden und rechtliche Möglichkeiten so genutzt, dass der Fortgang des Projektes nicht durch noch offene Fragen unterbrochen wurde, so Sprecher Holm Felber.
Und die gab es wohl reichlich: Ein extra baurechtliches Verfahren für das Löschwasserreservoir wurde nötig, was nicht geplant war. Erst später sei klar gewesen, dass die Fläche dafür im Außenbereich liege.
Heißt: Ausgleich für die Flächeninanspruchnahme. Das sei noch vor Gericht streitig. "Das aber führte nicht zu Verzögerungen im Bauablauf für das Vorhaben selbst."



Fotos: Matthias Weber, dpa/Miriam Schönbach