Was ist nur mit Schülerin Monika geschehen? Polizei gräbt weiter nach Mädchenleiche
Flossenbürg - Es ist eine lange Zeit der Ungewissheit. Hoffnung, Trauer und Verzweiflung sind noch immer spürbar. Fast 43 Jahre nach dem Verschwinden der zwölfjährigen Monika Frischholz hofft die Polizei nun, den Fall aufklären zu können.

Am Fundort eines im Waldboden vergrabenen VW Käfer in Flossenbürg geht die Suche nach der Leiche der vermissten Schülerin aus diesem Grund weiter.
Am Dienstagmorgen setzte die Polizei ihre Grabungen in Bayern fort, wie ein Sprecher erklärte. Nach neuen Zeugenhinweisen vermuten die zuständigen Beamten, den gesuchten Ablageort gefunden zu haben.
Am Montag gruben sie bereits den Volkswagen aus, der aber nicht unbedingt in Zusammenhang mit dem Verschwinden des Mädchens stehen muss, wie der Polizeisprecher deutlich betonte.
Monika Frischholz hatte den Erkenntnissen nach am 25. Mai 1976 nachmittags ihr Elternhaus verlassen. Wenig später verlor sich ihre Spur. Aufgrund von Zeugenaussagen konnten die Ermittler ihren Fußweg teilweise rekonstruieren.
Ende vergangenen Jahres erhielten sie einen neuen Hinweis, der ein Tötungsdelikt nahelegte. Daraufhin rollten die Beamten den Fall wieder auf.
Update 11.45 Uhr: Bürgermeister hofft auf Aufklärung

Der Bürgermeister der Gemeinde Flossenbürg hofft, dass der Fall nach fast 43 Jahren doch noch aufgeklärt wird. Die Diskussionen um das Verschwinden der Zwölfjährigen hätten in dem Ort nie geendet, sagte Thomas Meiler (CSU) am Dienstag. Das sei bedrückend gewesen. "Jetzt sehen die Menschen Licht am Horizont und hoffen, mit dem Thema abschließen zu können."
Der Fall war neu aufgerollt worden, nachdem die Polizei Ende 2018 einen neuen Zeugenhinweis erhielten. Daraufhin seien zahlreiche Einwohner noch einmal vernommen worden, sagte Meiler, der selbst Polizist ist. Das habe die Leute aber nicht gestört, im Gegenteil: "Jeder will dazu beitragen, dass der Fall aufgeklärt wird."
Im Dorf gebe es noch viele Menschen, die Monika und deren Familie persönlich kannten. Das Verschwinden des Mädchens habe die Leute immer beschäftigt. Er selbst habe die Schülerin nicht persönlich gekannt, sagte Meiler, der mit 49 Jahren etwas jünger ist, als es Monika heute wäre. Jedoch könne er sich an die Zeit ihres Verschwindens gut erinnern. Es habe damals geheißen, Kinder sollten vorsichtig sein, wenn sie rausgehen und in kein Auto einsteigen.
Natürlich habe es auch immer Spekulationen um das vermisste Mädchen gegeben. "Gerüchte kamen und gingen." Auch das habe auf die Stimmung gedrückt. Flossenbürg sei ein beschaulicher Ort, in dem quasi jeder jeden kenne. Schade sei, dass die Angehörigen von Monika die mögliche Aufklärung des Falles nicht mehr erleben. Ihre Eltern sind schon länger tot, ihr Bruder starb Anfang dieses Jahres.
Update 19.30 Uhr: Polizei schließt Grabungen im Fall Monika Frischholz ab
Die Grabungen in der Oberpfalz im Fall der seit fast 43 Jahren vermissten Monika Frischholz sind vorerst abgeschlossen. Als Nächstes müssten die Ermittler die Ergebnisse sichten, sagte ein Polizeisprecher am Dienstagabend.

