Flüchtlinge ziehen ab Freitag ins Technische Rathaus ein

Dresden - Bereits ab Freitag könnten die ersten Flüchtlinge im ehemaligen Technischen Rathaus in Dresden-Friedrichstadt einziehen. Die Landesdirektion Sachsen hatte am Montag verkündet, das ehemalige Technische Rathaus an der Hamburger Straße 19 angemietet zu haben. Hier sollen bis zu 1000 Flüchtlinge zur Erstaufnahme untergebracht werden.
„Flügel V soll bis Freitag 22 Uhr nutzungsfähig sein“, kündigte Sprecher Holm Felber am Dienstag gegenüber Mopo24 an. „Der Flügel X, der im Keller- und Erdgeschoss schadstoffbelastet ist, bleibt vorerst von einer Nutzung ausgenommen“, so Felber.
2009 sorgte das ehemalige Technische Rathaus für einen Skandal in der Stadt. Die über 1000 Verwaltungsmitarbeiter waren jahrelang giftigen Dämpfen ausgesetzt. Offizielle Untersuchungen belegten Hautirritationen. Es folgte eine Klagewelle, 51 Personen brachten Krebserkrankungen mit der Arbeit im Technischen Rathaus zusammen.
Grund: Giftige Chemikalien waberten durchs Haus. Die Arbeit war laut Gutachten nur bei ständig guter Durchlüftung ungefährlich. Seit einigen Jahren steht das Haus jetzt leer.

Unterdessen fordert die AfD-Stadtratsfraktion das Ende von Asylbewerber-Neubauten in Dresden. Dies teilte der Vorsitzende Stefan Vogel am Dienstag mit.
Weil bereits 2000 Plätze in Erstaufnahmeeinrichtungen vorhanden seien und das Technische Rathaus als Unterkunft hinzu komme, sei ein weiterer Ausbau dauerhafter Unterkünfte sofort einzustellen.
„Prioritäten sollten weiterhin eine Beschleunigung über Asylanträge sein sowie die konsequente Abschiebung der Abgelehnten“, so Vogel. Die dafür geplanten Mittel will Vogel lieber dem Sozialen Wohnungsbau zur Verfügung stellen oder anders umverteilen.
„Die Menschen, die an der Bremer Straße in einfachen Zelten wohnen, müssen natürlich winterfest untergebracht werden“, so Vogel. Die neue Zeltunterkunft in der Nähe des Dresdner Hauptbahnhofes sei beispielsweise geeignet.
Fotos: Petra Hornig und Ove Landgraf