Fracking-Alarm in der Lausitz!

Von Eric Hofmann
Görlitz - Fracking - die wohl umstrittenste Fördermethode für Erdgas. Ein Gesetzesentwurf der Bundesregierung plant, es in „sensiblen Gebieten“ zu verbieten. Bislang sah sich Sachsen auf der sicheren Seite, denn hier gibt es kaum nennenswerte Gasvorkommen.
Doch auch Kupfer in der Lausitz kann auf eine ähnliche Weise gefördert werden - eine Angst, die den Frieden im Dörfchen Deschka stört.
Noch im März wollen sie schauen, ob es sich lohnt: Der polnische Konzern KHGM will auf einem Feld bei Deschka eine Testbohrung durchführen: Bis zu 670 Meter tief soll gebohrt werden, um herauszufinden, wie es mit dem Kupfervorkommen aussieht.

Die Bürger befürchten aber, dass hier kein herkömmlicher Bergbau entstehen soll: „Wir bekommen kaum Informationen“, sagt Ronald Schmidt (39) von der „Lausitzer Initiative gegen Rohstoff-Piraterie“. „Unsere Sorge ist, dass hier durch Fracking unser Grundwasser verschmutzt wird.“
Fracking ist eine Methode zur Gasförderung, bei der Chemikalien in die Erde gepumpt werden, um damit Gas aus Gesteinen zu lösen. Doch ein ganz ähnliches Verfahren gibt es zur Kupferförderung - die Europäische Kommission startet dazu dieses Jahr das Programm „BioMore“, das eben die Lösung von Kupfer durch Chemie und Bakterien erforschen soll.
Genau in diesem Projekt spielt die KHGM-Tochter in Weißwasser eine wichtige Rolle: Im Programm soll die Firma zwei Pilotanlagen in der Region Weißwasser errichten, wo die Methode ausprobiert werden soll.
Fotos: Pawel Sosnowski, ddp