Tipps für die kalte Jahreszeit

von Gina Gadis

Frankfurt/Main - Die kalte Jahreszeit klopft an die Tür. Die ersten Minusgrade haben wir schon erreicht. Für den Großteil heißt es jetzt: Heizung an! Doch dabei kann man viele Fehler machen, die teuer werden können.

Jeder Strich zwischen den Stufen steht für ein Grad.
Jeder Strich zwischen den Stufen steht für ein Grad.  © Vattenfall elife

Früh morgens aufstehen und im Bad erstmal die Heizung voll aufdrehen, damit es beim Duschen nachher schön warm ist. Tagsüber dann die Fenster kippen, damit frische Luft reinkommt; und wenn man nach Hause kommt, die Heizung wieder voll aufdrehen: Ja, genauso habe ich früher meine Wohnung geheizt und mich über die horrenden Nebenkosten-Rechnungen gewundert. Ich habe doch die Heizung tagsüber immer ausgestellt!?

Lasst uns als erstes den größten Trugschluss beseitigen: Es wird nicht schneller warm, wenn Du die Heizung voll aufdrehst. Denn die Zahlen auf dem Thermostat geben nicht die Heiz-Intensität an, sondern die gewünschte Zimmertemperatur.

Jede Stufe ist somit ungefähr einer bestimmten Temperatur zuzuweisen (siehe Bild). Das Thermometer im Thermostat misst die Raumtemperatur und gleicht sie mit der gewünschten Stufe ab. Ist die Abweichung groß, heizt die Heizung länger aber nicht heißer.

Unterschiedliche Räume benötigen unterschiedliche Temperaturen

Zum Heizen verbrauchen wir am meisten Energie.
Zum Heizen verbrauchen wir am meisten Energie.  © Deutscher Infografikdienst

Experten empfehlen Räume, die man kaum nutzt - wie etwa die Abstellkammer - nur auf die Sternchen-Stufe zu stellen, die etwa 5°C entspricht. Das Thermostat sorgt also lediglich dafür, dass die Heizung nicht zufriert.

Einen gesunden Schlaf hat man bei ungefähr 18°C. Im Schlafzimmer bietet es sich daher an, die Heizung auf Stufe 2,5 zu stellen. Die gleiche Stufe sollte man auch für die Küche wählen, da Herd, Kühlschrank und Co. für zusätzliche Wärme sorgen (Tipp: Wenn Du etwas im Ofen zubereitet hast, dann lasse anschließend den ausgeschalteten Ofen offen stehen, um die Restwärme zum Heizen des Zimmers zu benutzen).

Im Wohnzimmer werden etwa 20° C empfohlen, die man mit Stufe 3 ungefähr erreichen sollte. Im Bad wird je nach Größe zu Stufe 3,5 bis 4 geraten für angenehme 22 bis 24°C.

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Überlege Dir gut, ob Du die Heizungen höher aufdrehen willst, denn pro eingespartem Grad verbrauchst Du etwa sechs Prozent weniger Energie und sparst somit bares Geld.

Bei mir reicht es meistens aus, meinen kuscheligen Bademantel drüber zuziehen und in ein paar warme Socken zu schlüpfen, wenn es etwa früh morgens ein wenig frisch ist.

Fenster-Kippen ist im Winter hinausgeworfenes Geld

Wer falsch heizt, wirft sein Geld buchstäblich aus dem Fenster.
Wer falsch heizt, wirft sein Geld buchstäblich aus dem Fenster.  © dpa, 123RF/Alexander Raths

Das Kippen von Fenstern ist vielleicht im Sommer eine gute Lösung, aber im Winter regelrecht hinausgeworfenes Geld. Wer für frische Luft sorgen will, ist mit kurzem Stoßlüften eindeutig besser beraten.

Ein- bis zweimal am Tag für ein paar Minuten alle Fenster komplett auf und die Luft ist rein. So kühlen die Wände und Möbel nicht unnötig aus und die frische Luft wird schneller warm. Außerdem verhinderst du so auch am besten Schimmel-Bildung.

Wird dein Heizkörper bedeckt - etwa von Gardinen oder einem Schreibtisch - kann es passieren, dass das Thermostat viel eher denkt, die gewünschte Temperatur schon erreicht zu haben, da sich die aufgeheizte Luft nicht richtig mit der Raum-Temperatur mischen kann. Man sollte also generell vermeiden, Heizkörper zuzustellen.

Will die Heizung nicht warm werden oder fängt an zu gluckern, dann befindet sich höchstwahrscheinlich Luft im Heizkörper, die Du erstmal herauslassen musst. Und das lohnt sich!

Eine entlüftete Heizung benötigt bis zu 15 Prozent weniger Energie. Dafür brauchst du auch keinen Handwerker, eine einfach Anleitung findest du >> hier. Genauso kannst Du schlecht isolierte Fenster einfach selbst mit einer Gummi-Dichtung aus dem Baumarkt abdichten.

So sind Du und Dein Portemonnaie bestens für die kalte Jahreszeit gerüstet!

Weiterhin kannst Du Geld sparen, indem Du Jalousien und Rollläden herunterlässt. Über die Fenster verlieren Räume viel Wärme, vor allem nachts, wenn es kalt wird.

So kannst Du ohne Probleme auch nachts die Heizungen ein wenig herunterdrehen und noch mehr sparen. Wer sich über das Hoch- und Herunterdrehen der Heizung keine Gedanken machen will, kann sich ja mal nach programmierbaren Thermostaten umschauen. Diese kann man einfach selbst an seiner Heizung anbringen und einstellen.

Mit diesen Tipps sparst du nicht nur Energie und viel Geld, sondern auch jede Menge CO2-Emissionen. Denn das Wasser in unseren Heizungen wird über einen Heizkessel im Keller aufgewärmt, der meistens mit Gas oder Öl betrieben wird. Heizen wir bewusster, wird davon auch deutlich weniger verbraucht.

Somit sind Du und Dein Portemonnaie bestens für den Winter gewappnet. Minusgrade, ihr könnt kommen!

Über die Autorin

TAG24-Kolumnistin Gina Gadis.
TAG24-Kolumnistin Gina Gadis.  © Gina Gadis

Gina Gadis (25) wurde in Dresden geboren und studierte in Freiberg Wirtschaftsingenieurwesen. Zwischen ihrem Bachelor und dem Master ging sie auf Reisen.

Knapp zwei Jahre bereiste Gina die Welt, zehn Monate davon war sie in Asien unterwegs.

Hier kam es zu der Initialzündung. Denn vielerorts in Asien sind die Menschen nicht mehr Herr über die Vermüllung ihrer Orte.

Gina sammelte schon auf ihrer Reise Müll ein, öffentlichkeitswirksam begeisterte sie auch immer mehr Menschen in ihrer Heimat für das Thema.

Als sie zurück nach Deutschland kam (aktuell Masterstudentin in Darmstadt), verfolgte sie weiter die Müll-Thematik. Sie schreibt nun unter anderem diese Kolumne für TAG24.

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