Paulskirche in Frankfurt von linken Aktivisten besetzt
"Attac"-Aktion in der Innenstadt von Frankfurt am Main
Frankfurt - Finanzmarkt- und Globalisierungskritiker haben die berühmte Paulskirche in der Frankfurter Innenstadt besetzt.

In und um die besetzte Kirche ist es bis zum frühen Sonntagmorgen ruhig geblieben. Das sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur.
In der Kirche befänden sich rund 35 Aktivisten. Beamte überwachen die Protestaktion im Innen- und Außenbereich des Gebäudes.
Die Besetzung der Paulskirche von Aktivisten des globalisierungskritischen Netzwerks "Attac" wird bis Sonntagmorgen von der Stadt Frankfurt geduldet. Um 9.00 Uhr solle das Gebäude dann besenrein übergeben werden.
Die Aktivisten hatten Isomatten und Schlafsäcke mitgebracht und ursprünglich auch vorgehabt, bis Sonntagvormittag zu bleiben.
Als Tagungsort des ersten frei gewählten deutschen Parlaments gilt die Paulskirche als Symbol der Demokratie. In der "Attac"-Mitteilung hieß es, die Besetzer wollten an der "Geburtsstätte der deutschen Demokratie" nachdrücklich daran erinnern, "dass staatliches Handeln und politische Entscheidungen dem Geist der Verfassung verpflichtet sind".
Vor der Besetzung der Paulskirche waren die Aktivisten am Samstag im Rahmen einer Finanzmarkt-kritischen Performance durch die Innenstadt von Frankfurt gezogen (TAG24 berichtete).
Update, 09.12 Uhr: Die "Attac"-Aktivisten kamen der Forderung der Stadt Frankfurt nach. Die Besetzung der Paulskirche wurde am Sonntagmorgen um 9 Uhr friedlich beendet.
Eine Attac-Sprecherin äußerte sich zufrieden nach der Aktion. Ziel sei es gewesen, eine breite öffentliche Debatte über Demokratie anzustoßen. Das sei gelungen.
Weitere Aktionen seien zwar auch künftig, aber nicht mehr an diesem Wochenende geplant.

Fotos: dpa/Boris Roessler