Wohnen auf Supermärkten: So will Al-Wazir der Wohnungsnot beikommen
Frankfurt am Main - Die Wohnungsnot im Rhein-Main-Gebiet ist dramatisch. Nun kommt Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) mit einer neuen Idee um die Ecke.

Al-Wazir will über bisher eingeschossigen Supermärkten bezahlbaren Wohnraum schaffen. "Deshalb habe ich die Supermarktbetreiber schon eingeladen", sagte Al-Wazir im Sommerinterview des Hessischen Rundfunks (Samstag).
Der Wirtschaftsminister kündigte einen Supermarkt-Gipfel am 9. September an. "Dann werden wir über die Frage reden, inwieweit man Fläche – die ja in den Städten schon da ist – noch zusätzlich nutzen kann."
Dazu habe er den Frankfurter Oberbürgermeister, Verbände und Projektentwickler eingeladen.
Als Vorbild könne das "Goethe-Quartier" in Offenbach dienen. Dort entstehen gerade mehr als 300 Wohnungen über einem Lebensmittelhändler.
Gegenüber dem Hessischen Rundfunk äußerte sich der Wirtschaftsminister auch zur Windkraft-Krise.
Kein einziges Windrad sei in Hessen in diesem Jahr an den Start gegangen, sagte Al-Wazir: "Wenn der Bund die Regeln nicht so macht, dass der Ausbau der erneuerbaren Energien weiter gehen kann, dann kann ein Land alleine wenig erreichen."
Al-Wazir hofft darauf, dass beim Krisen-Gipfel in Berlin "endlich die richtigen Entscheidungen getroffen werden".
Windkraft in der Krise
Am Mittwoch hatte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) angesichts des starken Rückgangs beim Ausbau der Windkraft ein Krisen-Treffen angekündigt.
Er werde sich nach der Sommerpause mit Vertretern der Windenergie-Branche sowie Ländern zusammensetzen, um die Lage zu besprechen.