7 Trikots zerrissen. Und dann platzt auch noch der Ball

Lille - Paul Pogba ist der Spieler des Spiels in einer Nullnummer, die sportlich kaum einen Wert hat. Denn obwohl die französische Nationalmannschaft das Spiel gegen die Schweiz klar dominiert, ziehen beide Nationen ins Achtelfinale ein.
Doch was abseits des Balles passiert, sorgt für Erstaunen, teilweise Entsetzen und jede Menge Belustigung. Denn während der 90 Minuten, in denen Frankreich drei mal das Aluminium trifft, entpuppen sich bis zu sieben Trikots der Eidgenossen als Schweizer Käse. Und dann ging auch noch der Ball kaputt.
Zahlreiche Trikots wurden während des intensive Spiels zerrissen. Das sorgte für Gespött in den sozialen Medien. Von Kommentaren wie " Die Schweizer sparen auch an allem", "Wenn jetzt auch noch das Tor zerstört wird" bis hin zu "Wer hats erfunden - die Schweizer, ist alles dabei.
"Die Franzosen gingen den Schweizern Sonntagabend ganz schön an die Wäsche", schrieb die Boulevardzeitung "Blick" und zählte insgesamt sieben Trikots, die den Reißtest nicht bestanden hatten.

Doch in Wirklichkeit haben die Herren Xhaka, Embolo und Mehmedi damit gar nichts zu tun. Denn die Trikots werden von Sportartikelhersteller Puma produziert. Das Unternehmen entstand einst aus dem Brüderstreit der Gebrüder Dassler in Herzogenaurach.
Einerseits widmete sich Adolf Dassler (kurz Adi) dem Aufbau des Adidas-Imperiums. Sein Bruder dagegen gründete mit Puma ein eigenes Unternehmen.
Bei der Euro 2016 stoßen nun beide Brüder indirekt aufeinander. Während einige Nationen wie Deutschland oder Spanien auf Adidas vertrauen und auch der offizielle Matchball von Adidas kommt, gibt es Teams wie die Schweiz, die Trikots von Puma tragen.
Nach dem Spiel ist Adidas aber trotzdem nur der knappe Sieger. Denn der Ball des Unterehmens hielt auch keine 90 Minuten durch.
Bei einem Zweikampf zwischen dem Schweizer Valon Behrami und Frankreichs Antoine Griezmann ging dem Spielgerät die Luft aus.
Puma hat für Montag eine offizielle Pressekonferenz zum #Trikotgate von Lille angekündigt.
Update 18.00 Uhr: Laut PUMA habe es bei der Fertigung in der Türkei "eine fehlerhafte Materialcharge gegeben", sagte ein Sprecher des Sportausrüsters Puma. Beschädigtes Garn führte so zu einer "Schwächung des fertigen Trikotstoffs".
Dieses defekte Material sei nur "in einer kleinen Stückzahl der Schweizer Heimtrikots verwendet" worden. Die von Puma ausgestatteten anderen EM-Teilnehmer Italien, Österreich, Slowakei und Tschechien seien nicht betroffen.



Fotos: Imago