Junge jahrelang an Vergewaltiger verkauft: Jetzt spricht seine Mutter
Freiburg - Im Hauptprozess um den jahrelangen Missbrauch eines Kindes in Staufen bei Freiburg will das Gericht am Montag die beiden Angeklagten hören.

Die 48 Jahre alte Mutter des missbrauchten Jungen hat bereits beim Prozessauftakt vor einer Woche angekündigt, dass sie sich äußern werde. Sie will dafür nach Angaben ihres Anwalts jedoch den Ausschluss der Öffentlichkeit beantragen. Ihr 39-jähriger Lebensgefährte, der ebenfalls angeklagt ist, äußert sich öffentlich.
Seine am vergangenen Montag begonnene Vernehmung soll nun fortgesetzt werden. Ein Urteil in dem Prozess vor dem Landgericht Freiburg wird es Gerichtsangaben zufolge frühestens Mitte Juli geben.
Den beiden Angeklagten wird vorgeworfen, den heute neun Jahre alten Jungen mehr als zwei Jahre lang im Internet angeboten und Männern gegen Geld für Vergewaltigungen überlassen zu haben. Zudem sollen sie das in Staufen lebende Kind auch selbst mehrfach sexuell missbraucht haben (Az.: 6 KLs 160 Js 30250/17).
In dem Fall gibt es insgesamt acht Tatverdächtige. Die Mutter und ihr Lebensgefährte, beides Deutsche, gelten den Angaben zufolge als Hauptbeschuldigte.
UPDATE: 13.24 Uhr
Im Hauptprozess um den jahrelangen Missbrauch eines Kindes in Staufen bei Freiburg hat der Angeklagte Drohungen gegenüber der Mutter des Jungen eingeräumt. "Ich habe Druck ausgeübt", sagte der 39-Jährige am Montag vor dem Landgericht Freiburg. So habe er erreicht, dass die Mutter des heute neun Jahre alten Jungen mit den Verbrechen einverstanden gewesen sei und sich selbst aktiv beteiligt habe. Er habe der Frau gedroht, sie zu verlassen und das Jugendamt zu informieren. Die heute 48-Jährige habe von allen Misshandlungen gewusst und sie unterstützt.

Titelfoto: DPA