Gymnasium-Neubau hinkt! Schüler-Gedränge treibt Eltern auf die Barrikaden
Freital - Schul-Ärger in Wilsdruff! Weil dort das neue Gymnasium nicht wie geplant fertig wird, müssen die Schüler im Freitaler Ortsteil Kleinnaundorf unterrichtet werden. Doch der Schulbus, der die Kinder dorthin bringt, ist massiv überfüllt - klagen Eltern und sorgen sich um die Sicherheit ihrer Liebsten.

Eigentlich hätten die Fünft- und Sechstklässler längst in das neue Gymnasium Wilsdruff einziehen sollen. Aber: "Vergabestreitigkeiten, ein Wasserschaden und eine Firmeninsolvenz führen im Ergebnis leider zu einem Bauverzug von fast einem Jahr", erklärt Bürgermeister Ralf Rother (47, CDU). Folge: Anders als geplant müssen Eltern ihre Kinder vorübergehend in die Schule in Kleinnaundorf schicken.
32 Minuten fährt die Buslinie Sv 41 an den Ausweichstandort. "Rund 90 Kinder, die in Wilsdruff einsteigen, erhalten keinen Sitzplatz, stehen dicht gedrängt in den Gängen oder sitzen auf dem Boden", klagen Eltern. "Im Falle eines Bremsmanövers ist das gefährlich. Ein so langer Fahrtweg unter diesen Bedingungen ist unzumutbar."
Neun Familien wandten sich in einem Schreiben an Busbetreiber und Stadt. "Ich kann die Eltern gut verstehen. Eine sichere Schülerbeförderung ist wichtig", so Bürgermeister Rother. Er wolle beim Landkreis (Träger der Schülerbeförderung) für eine "Verbesserung der Situation" werben. Laut dem Geschäftsführer des Regionalverkehrs Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Uwe Thiele (56), laufen Gespräche, wie eine Lösung gefunden werden kann.
Das Landratsamt jedoch winkt ab: "Der Bus der Sv 41 verfügt für die Schüler über ausreichend Kapazitäten. Weitere Buskapazitäten können für diese Schülerbeförderung nicht zur Verfügung gestellt werden", so eine Behördensprecherin. Sie verweist auf öffentliche Verkehrsmittel wie die Buslinie F, mit der Umsteiger über Kesselsdorf die Schule auch erreichen könnten.



