Nikolaus oder Schwarzer Peter: Was erwartet den FSV am 6.12.?
DFB sieht Klärungsbedarf
Von Michael Thiele
Zwickau - Vor einer Woche ließ der FSV Zwickau aufhorchen. Im aktuellen Etat wurde ein Fehlbetrag von 555.000 Euro eingeräumt. Begründet wurde dies mit zusätzlichen Investitionen in den Drittligakader, ohne die die Wettbewerbsfähigkeit nicht gegeben wäre.

Der eigentliche Plan mit dem sich der Verein im Mai um die Drittligalizenz bewarb, sah Ausgaben in Höhe von 6,11 Millionen Euro vor, von denen 2 Mio. Euro auf die erste Mannschaft entfielen. "Nachdem die Zusammensetzung der 3. Liga feststand, haben wir auf Veranlassung der sportlichen Leitung den Etat der ersten Mannschaft auf 2,6 Mio. Euro erhöht", berichtet Vorstandssprecher Tobias Leege.
Die Abweichung von den ursprünglich eingereichten Zahlen rief die Verantwortlichen in der DFB-Zentrale in Frankfurt am Main auf den Plan. "Im Zuge der Nachlizenzierung müssen bis 6. Dezember Fragen zu unserer Soll- Ist-Betrachtung beantwortet werden", erklärt Leege.
Können die Westsachsen ihre Mehrausgaben im sportlichen Bereich mit der nötigen Liquidität unterfüttern, ist alles in Butter. Andernfalls bekommt der Verein genau das ins Stammbuch geschrieben, was er vor einer Woche selbst öffentlich machte - eine Liquiditätslücke von einer halben Million Euro.
Statt Schokolade vom Nikolaus gibt es dann vom Schwarzen Peter die Rute drübergezogen. "Wir haben uns zu der nötigen, risikobasierten Investition entschieden und arbeiten an der entsprechenden Finanzierung", sieht Leege den FSV nicht als Prügelknaben. Nun ist Frankfurt am Main gefragt …

Fotos: Picture Point/Gabor Krieg, Picture Point/Kerstin Dölitzsch