FSV-Keeper Brinkies gab sein letztes Hemd und stand trotzdem mit leeren Händen da
Zwickau - Mit einem gellenden Pfeifkonzert wurde der FSV Zwickau am Sonnabend im Rostocker Ostseestadion in die Kabine verabschiedet - vor dem Spiel wohlgemerkt.

Es war ein Vorgeschmack auf die folgenden 90 Minuten. Eine unangenehme Auswärtsaufgabe, die in einer völlig verdienten 1:3-Niederlage mündete.
Die Westsachsen wirkten gegen Hansa Rostock in der ersten Halbzeit vollkommen überfordert. Einzig Keeper Johannes Brinkies war es zu verdanken, dass Zwickau zur Pause nur mit zwei statt vier Toren zurücklag und nicht schon frühzeitig komplett unter die Räder geriet.
"Selbst mit dem 0:2 wurde es schwer überhaupt noch etwas in Rostock zu holen", wusste der gewohnt sichere Rückhalt, dass seine Paraden letztlich nur zur Ergebniskosmetik taugten.
"Die erste Halbzeit haben wir verpennt, sind nicht wirklich auf dem Platz gewesen und haben zu viele Räume gelassen. Dazu stellen wir uns beim zweiten Gegentor richtig dämlich an. Die erste Halbzeit war einfach zu schlecht, um in der zweiten noch etwas zu holen", wirkte Brinkies sichtlich betrübt.

Dabei ging der Nachmittag in der alten Heimat für den Ex-Rostocker gut los. Der gebürtige Grevesmühlener genießt selbst drei Jahre nach seinem Wechsel gen Zwickau ein wahnsinnig hohes Ansehen. Fragt man nach ihm, lautet die Antwort: "Brinkies ist doch einer von uns."
So sahen es selbst die eingefleischten Hansa-Fans. Während sie grundsätzlich erstmal jeden FSVer auspfiffen, wurde bei Brinkies eine Ausnahme gemacht.
"Wenn du zum Warmmachen kommst und die pfeifen nicht, sondern applaudieren, ist das schon etwas Besonderes", freute sich "Pommes", dass ihm eine besondere Ehre zuteil wurde.
Im Spiel selbst wollte er sich nicht revanchieren, dafür aber nach Abpfiff: "Ich hatte einem Kumpel aus Rostock versprochen, dass er mein Trikot bekommt und dieses Versprechen habe ich eingelöst."
