Starke Tests, schwacher Start? Trainer Meyer will den Aue-Fluch beenden
Aue - Daniel Meyer ist noch ungeschlagen. 28 Begegnungen, keine Niederlage. "Ist vielleicht sogar deutscher Rekord", lacht der 39-Jährige ganz laut. Bei den Partien handelt es sich um Vorbereitungsspiele. Seit 14. Juni 2018 ist er Coach der Veilchen, verloren hat er nie. Voriges Jahr im Sommer kam Aue ungeschoren durch die Sommervorbereitung, im Winter auch, jetzt wieder.

Problem in der Saison 2018/19? Es folgte jeweils ein desolater Start. Das soll jetzt anders werden.
Meyer lacht viel, er ist gelöst, absolut gut drauf. "Ich habe gegen Union ganz stark damit gerechnet, mal eine Partie zu verlieren. Dann wäre der ,Fluch' vorbei gewesen", grinst er. "Aber nein, die Jungs wollten nicht, haben sich nach einer schwächeren ersten Hälfte gesteigert und ausgeglichen, am Ende musst du sogar noch gewinnen", sagt er.
Er hat zweimal am eigenen Leib erfahren, dass Testspiele so gut wie keinen Wert haben. Aber genau diese Generalprobe gegen Bundesliga-Aufsteiger Union macht ihm Mut:
"Ich habe am Tag vorher nochmal voll aufgedreht, habe viel gemacht. Die Jungs hatten extrem schwere Beine. Aber das war so gewollt, sie sollten sich quälen und das haben sie. Das fand ich richtig gut", lächelt der Coach.
"Veilchen" wollen besser starten als im Vorjahr

"Du hast Partien dabei, die musst du einfach gewinnen. Dann hast du welche wie im Vorjahr gegen Schalke und jetzt gegen Hertha. Die haben wir 1:0 und 4:1 gewonnen, gegen Union 1:1 gespielt.
Vor einem Jahr hatten wir dann ein schweres Startprogramm mit drei Auswärtspartien an den ersten vier Spieltagen. Im Winter gegen Magdeburg haben wir es selbst verdaddelt."
Jetzt soll alles besser werden, "weil wir deutlich gefestigter sind", ist sich Meyer sicher. Das Startprogramm ist knackig, aber machbar. Aue beginnt morgen in Fürth, danach kommt Aufsteiger Wiesbaden. Und mit Fürth verbindet gerade er ein tolles Erlebnis. Im Dezember des Vorjahres gewann Aue 5:0 bei den Kleeblättern. "So etwas nimmst du mit und saugst es auf. Das war ein absolut positives Ereignis, das rufe ich den Jungs auch nochmal in Erinnerung."
Ein guter Start ist für den FC Erzgebirge enorm wichtig - und ewig her. Denn genau das ist der zweite Fluch, der nicht an Meyer allein liegt. 2013 starteten die Veilchen mit einem 2:1 in Ingolstadt. Danach folgten in der 2. Liga vier Auftaktpleiten immer auswärts und immer mit einem Tor Differenz!
Aue hing dadurch stets von Beginn an hinten fest. Der Fluch der guten Vorbereitung und der immer wiederkehrenden Auftaktniederlagen sollen morgen der Geschichte angehören. "Stark in den Tests und stark, wenn es darauf ankommt. Das wäre es", lacht Meyer.