555.000 Euro fehlen! FSV Zwickau vor dem finanziellen K.o.?
Drittligist steht vor finanziellen Hürden
Von Michael Thiele
Zwickau - Drittligist FSV Zwickau plagen Geldsorgen! Wegen massiv gestiegenen Ausgaben im sportlichen Bereich und gleichzeitig fehlenden Einnahmen aus einem geplanten Freundschaftsspiel klafft ein Loch von mehr als einer halben Million Euro.

Die ursprüngliche Saisonplanung sah Einnahmen in Höhe von 6,43 Mio. Euro vor, denen 6,11 Mio. Euro an Ausgaben entgegenstanden.
"Aufgrund der Zusammensetzung der 3. Liga in dieser Saison mit zum Teil hochkarätigen Mannschaften (Kaiserslautern, 1860 München, Braunschweig, Cottbus) sah sich die sportliche Leitung des FSV Zwickau veranlasst, den ursprünglich geplanten Etat der ersten Mannschaft von zwei Mio. auf 2,6 Mio. Euro zu erhöhen, um eine wettbewerbsfähige Mannschaft aufstellen zu können" begründet der Verein in einer heute Abend versendeten Ad-Hoc-Mitteilung.
Gleichzeitig planten die Verantwortlichen in der Stadionallee mit Einnahmen aus einem Freundschaftsspiel (70.000 Euro) für das noch immer kein unterschriftsreifer Vertrag vorliegt. Alles in allem ergibt sich dadurch auf der Kostenseite eine Abweichung in Höhe von 670.000 Euro.
Weil der Zuschauerschnitt mit 5700 Besuchern pro Spiel den kalkulierten Schnitt (5000) um 700 Personen übersteigt, schlägt der Fehlbetrag "nur" mit 555.000 Euro zu Buche. Ein dickes Brett bleibt es allemal, dass die Westsachsen da bohren müssen!
Geschafft werden soll es mit einem ganzen Katalog an Maßnahmen. Unter anderem sollen das Sponsoring ausgeweitet und die Stadionmiete reduziert werden (je 200.000 Euro) sowie eine Mitgliederumglage (80.000 Euro) erhoben werden.
"Sind wir in der Lage diese erforderlichen Mittel aufzubringen, müssen wir dafür Sorge tragen, dass uns diese nicht nur einmalig, sondern in jeder Saison zur Verfügung stehen. Dann können wir auch den Schritt der Ausgliederung der ersten Mannschaft in eine Kapitalgesellschaft angehen. Gelingt die Finanzierung nicht, dann müssen wir uns der Erkenntnis ergeben, dass es uns und dem Umfeld des FSV Zwickau nicht gelungen ist, einen wettbewerbsfähigen Drittligisten mit erforderlichen finanziellen Mitteln für einen Verbleib in der dritten Liga auszustatten", stellen Vorstandschef Tobias Leege und Geschäftsführer Christian Breiner klar.
Und weiter: "Ein kontrollierter Abstieg in Liga vier wird dann unvermeidlich sein."

Fotos: Picture Point/Gabor Krieg, Picture Point/K. Dölitzsch