Traurige Bilanz nach Skandal-Derby: Polizei ermittelt gegen Hunderte Lok-Fans

Leipzig - Nach dem Leipziger Skandal-Derby Ende November ermittelt die Polizei gegen Hunderte Lok-Fans und Chemie-Fans.
Auf Anfrage der Landtagsabgeordneten Juliane Nagel (39, Linke) veröffentlichte das sächsische Innenministerium die traurige Derby-Bilanz.
Demnach laufen Ermittlungsverfahren gegen 328 Fans aus dem Lok-Umfeld wegen besonders schwerer Fälle von Landfriedensbruch.
Gegen wie viele Chemie-Fans wegen Landfriedensbruch ermittelt wird, ließ das Innenministerium offen. Dies sei Gegenstand laufender Ermittlungen.
Hinzu kommen noch Ermittlungsverfahren gegen 14 weitere vermeintliche Lok-Fans. Die Vorwürfe lauten unter anderem: Verstoß gegen das Sächsische Versammlungsgesetz, Beleidigung und in einem Fall gefährliche Körperverletzung.
Auf Seiten von Chemie Leipzig ermittelt die Polizei gegen drei vermeintliche Anhänger wegen des Verstoßes gegen das Sächsische Versammlungsgesetz. Hinzu kommen acht Ordnungswidrigkeitsverfahren. Sechs davon gehen auf das Konto von Lok-Fans, zwei auf das von Chemie-Anhängern.
Das Regionalliga-Derby zwischen Lok und Chemie war am 22. November völlig aus dem Ruder gelaufen (Tag24 berichtete). Der Schiedsrichter hatte das Spiel wegen der anhaltenden Krawalle im Bruno-Plache-Stadion für 20 Minuten unterbrochen. Bengalos wurden gezündet, Böller flogen umher, sollen sogar auf Polizisten geworfen worden sein.
Kurz nach dem Derby wurde bekannt, dass die Beamten an diesem Tag die Personalien von 330 Personen kontrolliert hatten.
Fotos: Picture Point