Ulbig will die Stehplätze für Fußballfans bei Risikospielen abschaffen

Dresden - Nach Ansicht von Sachsens Innenminister Markus Ulbig (CDU) können Fußballstadien sicherer werden, wenn es bei Risikospielen keine Stehplätze mehr gibt.
Eine komplette Abschaffung solcher Plätze lehnte Ulbig jedoch ab, wie er der "Sächsischen Zeitung" (Dienstag) sagte.
Er halte die dauerhafte Schließung ganzer Bereiche für nicht sinnvoll. Ulbig reagierte damit auf eine Äußerung seines niedersächsischen Amtskollegen Boris Pistorius (SPD), der die generelle Abschaffung von Stehplätzen in Stadien ins Gespräch gebracht hatte.
Bis Mittwoch debattieren die Innenminister des Bundes und der 16 Bundesländer über die Innere Sicherheit. Neben Themen wie Fußballgewalt geht es auch um den Kampf gegen Terrorismus.
Ob das allerdings eine zielführende Maßname ist, sei dahin gestellt. Bei Dynamo Dresden würden damit 9055 Stehplätze im K-Block bei Risikospielen wegfallen. Ausgerechnet in dem Block, in dem die Stimmung gemacht, die Mannschaft nach vorn gepeitscht wird in wichtigen Spielen.
Zudem ist es in der Vergangenheit zu keinen Ausschreitungen in Dresden gekommen, weil das Konzept von Polizei und Verein sehr gut aufgehen.
Eine solche Maßnahme würde also eher der Mannschaft schaden, als dem Verein bei der Bekämpfung von Gewalt und Ausschreitungen helfen.
Zuletzt hatten die Vereinsverantwortlichen von Dynamo Ulbig scharf kritisiert, nachdem dieser pauschal für alle Fußballfans, die sich daneben benehmen, Knast forderte.
Dabei machten die Bosse darauf aufmerksam, dass die Vereine keinerlei Hilfe von der Politik bei der Ermittlung und Verfolgung von Fußballstraftätern erhalten.
Fotos: Lutz Hentschel