DSC-Ex-Präsident Jörg Zillies fordert mehr Kreativität

Bielefeld - Dass Ex-Präsidenten immer wieder auf ihre alten Vereine angesprochen werden, gehört zum Alltag der Bundesliga. Auch bei der Arminia ließ sich der ehemalige Präsident Jörg Zillies (70), zu einer kritischen Aussagen hinreißen.
Bei einer Podiumsdiskussion am Mittwoch in der Universität Bielefeld versammelte sich die geballte Fußballkompetenz. Neben dem ehemaligen DSC-Präsidenten Zillies zählten auch einige bekanntere Gesichter zu der Runde.
So waren HSV-Vorstandschef Heribert Bruchhagen, Ex-Nationaltorwart Uli Stein, WDR-Sportchef Steffen Simon und Fußballlehrer Andre Schubert am Sportbusiness-Tag der Uni dabei.
Gespannt hörten die Zuschauer den Anekdoten von Uli Stein aus seiner aktiven Zeit zu. Auch Bruchhagen berichtete in einer humorvollen Art die Entwicklung des Profifußballs, so die Neue Westfälische.
Als jedoch dann der 70-Jährige das Wort ergriff, musste auch Heribert Bruchhagen schlucken. Denn Zillies erzählte, dass er Geldgebern nicht raten würde, bei Arminia Bielefeld Geld zu investieren.

Rums! Diese Aussage trifft die Arminia mit Sicherheit hart. Doch gegenüber der Neuen Westfälischen sagte er am Donnerstag: "Es wird zu viel Geld verschwendet, wenn etwa Wolfsburg einen Schürrle für 32 Millionen kauft und kurze Zeit später wieder für 25 Millionen abgibt, nenne ich das Verschwendung."
Man müsse seine Aussage viel mehr im Kontext betrachten, erklärte er. "Die Notlage, in der wir 2011 steckten, hat für Kreativität gesorgt. Das war wichtiger als Geld", ergänzte der Ex-Präsident.
Er wisse um die schwierige Lage des DSC Bescheid: "Trotz des auch bei Arminia erkennbaren Strukturwandels ist es immer noch sehr schwierig, vernünftig mit Ressourcen umzugehen und den Verein im Umfeld 2./3. Liga stabil zu halten."
Ein Telefonat zwischen ihm, Geschäftsführer Gerrit Meinke und seinem Nachfolger Hans-Jürgen Laufer schlichtete die Aussagen dann ab. "Seine Wortwahl war sicherlich nicht ganz glücklich. Ich habe das Gesagte als nicht so kritisch wahrgenommen", sagte Laufer der Zeitung.
"Dass wir ganz gut wirtschaften können, belegt die Tatsache, dass wir Schuldenabbau betrieben und die Fananleihe zurückgezahlt haben", beschrieb Laufer abschließend.
Zudem glaube er nicht an negative Folgen der Aussagen Zillies. Schließlich seien die beiden Freunde und er würde die Aussagen nicht überbewerten.
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