
Nach Gewaltserie: Cottbus kämpft gegen fremdenfeindliches Image

Cottbus/Potsdam - Die wiederholten Auseinandersetzungen zwischen Einheimischen und Flüchtlingen in Cottbus haben aus Sicht von Brandenburgs Kulturministerin Martina Münch (56, SPD) bereits einen erheblichen Imageschaden angerichtet.
Die Ereignisse und die derzeitige Außenwahrnehmung seien "verheerend für das Image der Stadt", sagte die Cottbuserin der Deutschen Presse-Agentur.
Sie betonte: "Cottbus ist keine fremdenfeindliche Stadt." Dieses Bild sei nicht zutreffend. Schon seit vielen Jahren engagierten sich Bürger für Weltoffenheit und gegen Fremdenfeindlichkeit - das werde derzeit von den Ereignissen völlig überdeckt, ergänzte Münch.
So planen viele Vereine, unter anderem "Cottbuser Aufbruch", im Februar unabhängig voneinander gleich zwei Demonstrationen. "Ich hoffe, dass viele auf die Straße gehen gegen ein gewaltfreies Cottbus", so die Ministerin.
Auch das Bündnis "Cottbus Nazifrei" will bereits am 3. Februar gemeinsam mit Flüchtlingen eine Demonstration auf die Beine stellen. "Es ist wichtig, dass sich mehr Menschen in Cottbus über Fremdenfeindlichkeit empören", so eine Sprecherin.
Dass Vereine am 15. Februar zu einer Demonstration für Weltoffenheit aufrufen, ist in Cottbus schon Tradition. Die Demo war vor Jahren als Gegenpol zu rechten Aufmärschen initiiert worden.
Am 15. Februar jährt sich die Bombardierung von Cottbus im Zweiten Weltkrieg. Das hatten rechte Gruppierungen in der Vergangenheit immer wieder genutzt, um an dem Tag auf die Straße zu gehen.
Fotos: DPA (Bildmontage)