Giftwolke zerstört Bio-Ernte

Von Eric Hofmann
Nossen - Der Albtraum jedes Bio-Bauern: Über Nacht regnet es plötzlich Gift auf die Felder, die ganze Ernte ist mit einem Schlag wertlos!
Für den beliebten Hof Mahlitzsch (bei Nossen) wurde dieser Horror jetzt bittere Realität. Die Betreiber rechnen mit einer Viertelmillion Euro Schaden.
Allein mehr als 2 000 Dresdner bestellen regelmäßig die Öko- Kiste mit Obst, Gemüse, Eiern. Und das hat einen Grund: Auf rund neun Hektar bauen die drei Betreiberfamilien alles unter dem Siegel „Demeter“ an, eine der strengsten Bio- Richtlinien weltweit.
Doch jetzt traf Bauer Nikola Burgeff (50) fast der Schlag: „Bei den Radieschen waren die Blätter plötzlich weiß“, berichtet er. „Da hat mir ein Bauer gesagt, dass das nur ein Unkrautvernichtungsmittel sein kann.“
In der Tat handelt es sich um das Herbizid Echelon, ein Unkrautbekämpfungsmittel. Und das kam direkt vom Nachbarfeld eines Großbauern!
„Ich baue dort Winterraps an“, sagt Hans-Jürgen Wolters (55). „Da hat mein Mitarbeiter einen Fehler gemacht und beim Spritzen den Sicherheitsabstand nicht eingehalten.“
So pustete der Wind am nächsten Tag das Gift aufs angrenzende Biofeld.
Für Biobauer Burgeff eine Katastrophe: „Das kann ich doch alles so nicht mehr verkaufen. Tonnenweise Zucchinis, Zwiebeln und Radieschen sind betroffen.“
Das Umweltministerium prüft jetzt, wer für den Schaden aufkommen muss. Burgeff: „Wenn wir nichts kriegen, weiß ich nicht, wie es hier weitergehen soll."
Fotos: HOLM HELIS