So sieht der Master-Plan für die Lausitz aus
Von Torsten Hilscher

Görlitz / Hoyerswerda - Was wäre Sachsen ohne die Lausitz?! Ein ganzes Stück ärmer. Doch angesichts des absehbaren Ausstiegs aus der Braunkohle und dem soeben verkündeten Aus für Siemens in Görlitz sind Ideen zur Zukunft der Region gefragt. Jetzt liegt dafür erstmals ein konkreter Forderungskatalog vor.
Darum geht es darin:
- bessere Verkehrsanbindung auf sämtlichen Wegen. Bei der Bahn zum Beispiel Ausbau und Elektrifizierung der Strecke Dresden-Görlitz. Bei den Straßen die Realisierung der A16 zwischen Leipzig und Weißwasser, den Abschluss der B178 sowie eine neue Nord-Süd-Verbindung von der A4 zur A15. Vor allem aber solle die Gesamtregion besser an die Ballungsräume Berlin, Leipzig, Prag und Breslau angebunden werden.
Mit Anbindung sei aber auch die Digitalisierung gemeint.

- mehr Forschungs- und Hochschuleinrichtungen; mehr Fraunhofer-Institute an den Hochschulstandorten Görlitz, Zittau, Cottbus; Ansiedlung von Bundesbehörden.
- stillgelegte Kohle-Kraftwerke zu Industrieparks wandeln. Überregionale Vermarktung dieser Standorte.
- mehr Events: Gartenschauen, Europäische Kulturhauptstadt, Sport.
"Mit diesen fünf Punkten kann der Lausitz zu nachhaltiger wirtschaftlicher Blüte verholfen werden - wenn sie gut umgesetzt werden", fügten führende Politiker der Landkreise und Großstädte dem Konzept bei, das mit "Neue Power für die Lausitz" überschrieben ist.
Unterzeichner sind unter anderen der Landrat von Görlitz, Bernd Lange (61, CDU) und benachbarte brandenburgische Amtskollegen.
Um dies alles zu bezahlen, wird ein Strukturentwicklungs-Programm gefordert. Was es bitte nicht geben soll, so die Unterzeichner: ein festes Ausstiegsdatum aus der Braunkohleverstromung.


Fotos: Sven Ellger, PR, Steffen Füssel, DPA / Patrick Pleul