
Grindel-Nachfolge wohl geklärt: Er soll neuer DFB-Präsident werden!
Nach viermonatiger Suche hat sich die Findungskommission auf einen Kandidaten festgelegt.
Von Eric Ranninger
Frankfurt - Fritz Keller wurde von der Findungskommission einstimmig als Kandidat für die Wahl zum DFB-Präsidenten vorgeschlagen. Nach über viermonatiger Suche ist die Grindel-Nachfolge wohl so gut wie geklärt.

Der Vorsitzende des Fußball-Bundesligisten SC Freiburg, Fritz Keller, soll neuer Präsident des Deutschen Fußball-Bundes werden. Diesen Vorschlag seiner Findungskommission verkündete der DFB am Donnerstag.
Zunächst muss sich der 62-Jährige jedoch am 21. August der Konferenz der Regional- und Landesverbände sowie der Generalversammlung der DFL stellen. Auf dem DFB-Bundestag am 27. September in Frankfurt am Main, soll er dann schließlich gewählt werden.
Keller war erster und einziger Kandidat. Trotz der noch ausstehenden Wahl im September, gilt seine Ernennung zum 13. DFB-Präsidenten nur noch als Formsache.
Der 1. Vizepräsident des DFB, Dr. Reinhard Rauball (72), dazu: "Als Präsident des SC Freiburg hat Fritz Keller innerhalb der Bundesliga und 2. Bundesliga über alle Maßen fachlich und charakterlich überzeugt." Rauball lobt weiterhin Kellers " klaren Wertekanon und große Bodenständigkeit".
Nach dem Rücktritt von Ex-Präsident Reinhard Grindel steht der DFB vor großen Aufgaben und der BVB-Präsident sieht Keller als "passenden Kandidat, um den größten Sport-Fachverband der Welt in die Zukunft zu führen".
Rauball selbst ist ebenfalls Mitglied der Findungskommission.
Auch DFL-Geschäftsführer Seifert und Grünen-Politiker Özdemir begrüßen die Entscheidung

DFL-Geschäftsführer Christian Seifert (50) äußerte sich ebenfalls zur Nominierung des gebürtigen Freiburgers: "In den Jahren der Zusammenarbeit habe ich Fritz Keller als sehr wertvollen Gesprächspartner kennengelernt - als Clubchef, aber auch als DFL-Aufsichtsrat und im Rahmen der DFL Stiftung. Fritz Keller hat ein Herz für den Fußball."
Keller selbst ist neben seiner Tätigkeit als Präsident des SC Freiburg, auch seit 2010 der erste Vorsitzende des Bundesliga-Klubs aus dem Breisgau. Darüberhinaus ist er auch leidenschaftlicher Winzer.
Keller selbst wird sein Amt an der Spitze des Bundesligisten SC Freiburg zur Verfügung stellen. "Da die beiden Ämter nicht miteinander zu vereinbaren wären, werde ich im Falle einer erfolgreichen Wahl als DFB-Präsident mein Amt als Präsident des SC Freiburg schweren Herzens niederlegen.", ließ er verlauten.
Der letzte DFB-Boss, Reinhard Grindel, ist am 2. April 2019 nach diversen Unruhen zurückgetreten.
Nach einer verkorksten WM 2018, den Rassismus-Vorwürfen um Mesut Özil und letztlich einer Annahme einer ihm von einem russischen Oligarchen geschenkten Luxus-Uhr, war nach knapp drei Jahren an der DFB-Spitze Schluss für den 57-Jährigen.
Update 11:06 Uhr: Auch Ex-Grünen-Chef und aktueller Bundestagsabgeordneter Cem Özdemir (53), meldete sich via Twitter zu Wort. Er sieht in der Wahl eine "Chance für einen Neubeginn". Özdemir war einer der härtesten Kritiker Grindels in der Causa Mesut Özil.

Fotos: Patrick Seeger/dpa, Arne Dedert/dpa