Ihr glaubt nie, was dieser Mann aus alten Ölfässern macht

Großharthau - Im Großharthauer Ortsteil Seeligstadt bekommen alte Dinge, die normalerweise auf dem Schrottplatz landen, dank eines Tischlers ein zweites Leben geschenkt. Die Einzelstücke kommen so gut an, dass Kunden lange Wartezeiten in Kauf nehmen.

Die passenden Sitzkissen macht macht Asmus auch gleich selbst. Aus alten Kaffeesäcken näht er sie zusammen.
Die passenden Sitzkissen macht macht Asmus auch gleich selbst. Aus alten Kaffeesäcken näht er sie zusammen.  © Ronald Bonss

Aus alten Ölfässern macht Björn Asmus (52) richtige Unikate. "Ich bin gelernter Tischler mit einem Faible für Metallverarbeitung, also handwerklich fit", sagt er. Upcycling heißt das Prinzip, nach dem er arbeitet. Aus etwas Altem etwas Neues machen.

"Vor gut sieben Jahren habe ich einen neuen Schreibtischstuhl gesucht. Aber leider keinen gefunden, den ich gut fand." Da erinnerte er sich an ein altes Ölfass und begann an einem Entwurf zu tüfteln, wie daraus ein schöner und dennoch bequemer Stuhl werden konnte.

"Die Arbeit an so einem Einzelstück dauert mehrere Tage. Das mache ich ja quasi neben meiner eigentlichen Arbeit als Tischler. Bis zu sechs Wochen warten manche Kunden auf ein fertiges Exemplar."

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Die meiste Arbeit hat der Seeligstädter mit dem Reinigen der Fässer. Danach kommt der Trennschleifer zum Einsatz. Selbst die die Sitzkissen näht Asmus auf Wunsch selbst.

"Dafür verwende ich alte Kaffeesäcke, die eigenen sich super dafür und unterstreichen den Used-Look."

Der Trennschleifer macht aus einem alten Ölfass einen Stuhl mit dem gewissen Etwas: Tischler Björn Asmus (52) verhilft alten Dingen zu einem zweiten Leben.
Der Trennschleifer macht aus einem alten Ölfass einen Stuhl mit dem gewissen Etwas: Tischler Björn Asmus (52) verhilft alten Dingen zu einem zweiten Leben.  © Ronald Bonss

Es entstehen aber nicht nur Stühle in der Werkstatt des Tischlers. "Ich mache aus alten Dingen mittlerweile ganze Ladeneinrichtungen. Ob Tische oder Regale, nahezu alles ist möglich."

Das Material dazu findet er vor allem auf Schrottplätzen oder Dachböden, manches auch über Kleinanzeigen. Die Fässer für seine Bestseller-Stühle sucht er übers Internet und lagert sie bei sich. "Davon gibt es nicht mehr allzu viele", sagt er. Ob alte Maschinen, alte Blechreste, Mistgabeln, Leitern - aus allem lässt sich etwas Neues machen.

"So kann man auch unserer Wegwerfgesellschaft etwas entgegensetzen. Zum Beispiel die Fässer: Sie werden meist nur einmal genutzt und landen dann auf dem Schrottplatz. Das muss ja so nicht sein."

Etwa 1400 Euro zahlen Liebhaber etwa für einen Ölfass-Stuhl von Asmus. "Dafür sind es aber auch Unikate, die man so nirgends findet", sagt er.

Infos zur Arbeit und den besonderen Möbelstücken gibt’s übrigens unter www.erlandson.works.

Alles selbst gemacht! Zum Bürostuhl gibt's sogar den passenden Hocker.
Alles selbst gemacht! Zum Bürostuhl gibt's sogar den passenden Hocker.  © Ronald Bonss

Titelfoto: Ronald Bonss

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