60 Menschen besetzen Häuser in Dresdner Neustadt
Dresden - Hausbesetzung in Dresden Neustadt! Etwa 60 Leute besetzten am Donnerstagabend das Gelände und die Häuser an der Königsbrücker Straße 97. Die Aktion sollte auf die "Verknappung von öffentlich zugänglichen und kreativ nutzbaren Räumen" aufmerksam machen.

Die Aktion spielte sich am Donnerstag im Zeitraum von 19 bis 20.30 Uhr ab. Vor allem der Garten der leerstehenden Häuser wurde von den Anhängern belebt.
Die etwa 60 Teilnehmer von "Wir Besetzen Dresden" diskutierten und musizierten gemeinsam.
An den Häusern wurden Transparente angebracht, um auf die Verknappung von öffentlich zugänglichen und kreativ nutzbaren Räumen aufmerksam zu machen.
Vorbei laufende Menschen konnten sich das verfallene Grundstück an der Königsbrücker Straße 97 anschauen.
Die Gruppe wollte damit ein Bewusstsein für den hohen Leerstand in Dresden schaffen. Etliche Häuser würden vor sich hinrotten und verfallen, statt sie zu sanieren, hieß es.
"Nicht nur die Mietsituation hat sich in Dresden in den letzten Jahren zugespitzt", so Alex Schmidt, Beteiligter bei "Wir Besetzen Dresden".

"Auch unkommerzielle Freiräume wie der "Freiraum Elbtal" oder der 'BRN-Lustgarten' sind verschwunden. Es braucht Räume für Kunst und Kultur abseits vom verstaubten Barock der Dresdner Altstadt, in denen sich die Menschen Dresdens kreativ entfalten können."
Gegen 20 Uhr betraten Polizisten das Gelände. Sie forderten die Gruppe auf, das Gelände zu verlassen. Kurze Zeit später entschieden sich die Anhänger, das Grundstück zu verlassen. Trotzdem führte die Polizei eine Identitätsfeststellung bei einer Person durch.
Die Besetzer entschieden sich, eine Mahnwache auf dem Gehweg vor dem Haus abzuhalten. Solidarische Menschen brachten Essen vorbei, es wurde weiterhin ausgelassen musiziert.
Gegen 22 Uhr begann die gemeinsame Abreise Richtung Süden. Am Alaunpark gab es eine zweite Begegnung mit der Polizei. Die Beamten umstellten die Teilnehmenden und forderte die Herausgabe der Personalien einer Person, was diese verweigerte.
Nach einiger Zeit konnte die Gruppe weiterlaufen. In einer Pressemitteilung kündigte "Wir Besetzen Dresden" an, in Zukunft weitere Aktionen dieser Art zu planen, um "ungenutze Räume vor einer Zukunft des Verfalls" zu retten und neue Freiräume zu schaffen.
