Trotz möglicher Schließung: Campina-Mitarbeiter streiken für mehr Lohn
100 Mitarbeiter der Molkerei in Gütersloh gingen am Mittwoch auf die Straße
Gütersloh - Weil sie mehr Gehalt fordern, gingen am Mittwoch rund 100 Mitarbeiter der Campina-Molkerei in Gütersloh auf die Straße und legten dafür zwei Stunden lang ihre Arbeit nieder.

Die Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten (NGG) hatte die Beschäftigten der nordrhein-westfälischen Milchwirtschaft zu Warnstreiks aufgerufen.
"Morgen ist die nächste Verhandlungsrunde", erklärte Gaby Böhm, die NGG-Geschäftsführerin für Ostwestfalen gegenüber der Neuen Westfälischen und verteilte an die Streikenden neongelbe Warnwesten mit der Aufschrift "Tarif gibt's nur aktiv".
In Begleitung der Polizei zog der mit Trillerpfeifen bewaffnete Trupp über die Hans-Böckler-Straße bis zum Marktkauf und machte auf die derzeitige Situation aufmerksam. Dabei blendeten sie die geplante Schließung des Werkes durch den niederländischen Mutterkonzern vollkommen aus.
"Wenn wir heute was durchsetzen können, dann haben wir, wenn es zu Ende geht, wenigstens etwas mehr in der Tüte", erläuterte Anlagenbediener Reinhard Garosch (57) und erntete dafür ein zustimmendes Nicken der Kollegen.
Trotzdem kämpft die Kollegschaft weiter für den Erhalt ihres Werkes in Gütersloh. Auch eine Petition gegen die Schließung gibt es. Sie soll an das niederländische Königshaus geschickt werden und hat jetzt schon 16.000 Unterschriften.