Müssen Schüler hier bald ihre Klassenräume selbst putzen?

Halle (Saale) - Weil nicht genug Geld für Reinigungskräfte vorhanden ist, müssen einige Schüler und Lehrer wohl bald selbst zu Besen und Wischmop greifen.
Putzen statt Pauken? Das könnte in vielen Bildungseinrichtungen in Halle bald zur Tagesordnung gehören. Denn dort gibt es ein schmutziges Problem. Seitdem vor zwei Jahren die Gelder für Reinigungsleistungen der Halleschen Stadtwirtschaft (HWS) vom Stadtrat gekürzt worden waren, bleibt es in vielen Schulen dreckig.
Nun machte HWS-Geschäftsführer einen Lösungsvorschlag, der bei den Schülern und Pädagogen wohl sauer aufstoßen wird. Für etwa 7.000 Euro wolle man die Bildungseinrichtungen mit Besen und Kehrgarnitur ausstatten. In den Tagen, an denen keine Reinigungskräfte für Ordnung sorgen, sollen dann die Lehrenden und Lernenden den Besen schwingen. Das berichtet die MZ.
Die Idee stößt auf wenig Gegenliebe: 2016 hatten 32 Schulen bereits ein Protestschreiben an den Oberbürgermeister aufgesetzt. Danach waren die Mittel teilweise wieder erhöht worden, doch noch immer reichen die Gelder nicht aus, um überall für Sauberkeit zu sorgen. Die Stadtratsfraktion der CDU fordert derweil die vollständige Rücknahme der Kürzungen.
Putzen die halleschen Schüler ihre Klassenräume bald selbst? Das Thema wird demnächst in der Haushaltsberatung diskutiert.
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