Darum wird hier die Jagd auf süße Otter gefordert

Hallein - Für die Fischotter war es ein absolutes Paradies! Im österreichischen Tennengau tummelt sich seit kurzem ein delikater Speisefisch: Die Äsche. Kein Wunder also, dass sie sich fühlten, wie im Schlaraffenland. Sehr zum Ärger der Halleiner Fischer, die so 90 Prozent der Jungfische verloren.
Wie ORF.at berichtet, fordert der Verein nun die Jagd auf die Raubtiere, die sich besonders in der Nähe von Gewässern einfach pudelwohl fühlen. "Wir haben speziell im letzten Winter einen extremen Fischotterbefall gehabt“, zürnt Fisch-Fan Manfred Deutenheuser. "Der Jungfischbestand wurde zu 90 Prozent reduziert. Von den Mutterfischen sind uns ganze 20 Stück verblieben", klagt der besorgte Österreicher weiter.
Als immer mehr Spuren gefunden wurden, beispielsweise im Schnee oder angefressene Fische, war der Sündenbock für das mysteriöse Sterben gefunden.
Denn Otter sind wirklich unersättlich, wenn es um zarten Fisch geht! Da kennen sie nichts, essen täglich rund zehn Prozent ihres Körpergewichts. "Wenn man davon ausgeht, dass ein größeres Exemplar zwischen zehn und zwölf Kilogramm hat, dann raubt er ein gutes Kilo Fisch pro Tag", macht das Fischereivereins-Mitglied deutlich.
Das Problem? Die Teiche in denen die Äschen gezüchtet werden, kann man nicht einzäunen, um die quirligen "Wasserratten" abzuhalten. Die einzige Möglichkeit: Der Abschuss.
In Österreich die kontrollierte Fischotter-Jagd keine Seltenheit. Im Januar wurde in Niederösterreich die Tötung von 40 Tieren erlaubt. Tierschutzorganisationen liefen damals Sturm, es sei nicht bewiesen, dass der Otter an den niedrigen Fischbeständen Schuld sei, so Christina Wolf-Petre vom WWF.
Auch Otterfans haben Grund zur Sorge! Denn die Tiere, die bis zu 22 Jahre alt werden können, galten jahrelang als vom Aussterben bedroht, stehen in Deutschland unter Artenschutz. Hierzulande gibt es zahlreiche Organisationen, die den Tierbestand aufrecht erhalten wollen, auch eine Otter-Partei hat sich schon formiert.