Kampf um die Stammplätze: Rückkehrer Jung spielt das Zünglein an der Waage
Im Kampf um die Stammplätze spielt Gideon Jung das Zünglein an der Waage
Hamburg - Während der Erzrivale FC St. Pauli in der Winterpause aktiv wurde und Alex Meier verpflichtete, blieb es beim Hamburger SV ruhig. Und so soll es beim Tabellenführer auch bleiben.

HSV-Sportvorstand Ralf Becker sprach ein klares Machtwort. "Wir haben einen bestehenden Kader, mit dem wir so durch die Saison gehen wollen", sagte er in der Mopo.
"Es ist zu 0,0 Prozent unsere Absicht, daran etwas zu ändern."
Dabei würde die Transferperiode bis Ende Januar noch die einzige Möglichkeit bieten, für den einen oder anderen Spieler eine Ablöse zu kassieren, sollte er seinen Vertrag nicht verlängern.
Und immerhin gehört Top-Verdiener Pierre-Michel Lasogga (rund 3,4 Millionen Euro im Jahr) dazu oder Youngster Bakary Jatta, der sich mit seinen Leistungen in der Hinrunde in den Fokus anderer Vereine gespielt hat.
Die Verantwortlichen des Hamburger SV scheinen dem aber gelassen entgegen zu sehen. Die Entscheidung über die Personalien dürfte im Frühjahr fallen. Bis dahin scheint auch sicher, wohin der Weg des HSV führt.
Die klare Ansage von Sportchef Becker schürt allerdings auch den Konkurrenzkampf in der Wintervorbereitung.

Gideon Jung drängt nach seinem Knorpelschaden zurück in die Startelf und macht Druck auf die Kollegen in der Innenverteidigung.
Eigentlich ist der 24-Jährige in der Innenverteidigung zuhause, doch Trainer Hannes Wolf könnte ihn auch auf die Sechserposition ins Mittelfeld vorziehen. "Wir werden sehen, wo Gideon für uns am besten ist", sagte er der Bild.
In der Abwehr hat der Niederländer Rick van Drongelen nach einer starken Hinrunde die Nase vorne. Für den zweiten Platz in der Mitte kämen neben Jung noch der Schotte David Bates und der Schweizer Léo Lacroix in Frage.
Im Mittelfeld könnte Jung Holtby den Platz streitig machen. Der 28-Jährige überzeugte in der Hinrunde nur selten und lieferte sich beim 2:1-Sieg in Duisburg einen Disput mit Trainer Wolf über seine Auswechslung.
Auch wenn dieser schnell ausgeräumt werden konnte, wie die Verantwortlichen versicherten, könnte Holtby dies bei einer knappen Entscheidung zum Verhängnis werden.
Ansonsten dürfte Wolf auf sein Stammpersonal der Hinrunde vertrauen, auch wenn er das Rennen um die Stammplätze vor dem Trainingsstart neu eröffnete. "Jeder soll sich zeigen, jeder hat die Chance, sich reinzuspielen."
Doch einen großen Umbruch wird auch der Trainer nicht wagen. Immerhin steht der HSV an der Tabellenspitze und will sich den direkten Wiederaufstieg nicht selbst zerstören.
Fotos: DPA