Bela B. verrät bei Markus Lanz, was er mit den Ärzten am meisten bereut

Hamburg - Die Gerüchte um das Aus der Kult-Punk-Band "Die Ärzte" halten sich hartnäckig. In der ZDF-Talkshow "Markus Lanz" sprach Bela B. nicht über die Zukunft, sondern über die Vergangenheit Berliner Musiker.

Bela B. sitzt während eines Auftritts am Schlagzeug.
Bela B. sitzt während eines Auftritts am Schlagzeug.  © DPA

1982 gründeten Farin Urlaub, Bela B. und Sahnie die Band. Der Anfang war aber alles andere leicht. "Wir haben in kleineren Clubs vor etwas mehr als 100 Fans gespielt", erzählte Bela B. in der ZDF-Talkshow "Markus Lanz" und fuhr mit einem Schmunzeln fort, "immerhin war es ausverkauft."

Moderator Lanz verband damit sofort Plakate, auf denen das Banner "ausverkauft" zu sehen sei, doch Bela B. widersprach ihm. "Wenn wir damals schon Plakate gehabt hätten."

Die Band habe von der Hand in den Mund gelebt. Der 56-Jährige, der mit bürgerlichem Namen Dirk Felsenheimer heißt, wohnte mit Farin Urlaub (Jan Vetter) zusammen in einer WG. "Jan hatte eine Metro-Karte, wir haben uns mit Fischstäbchen und Kartoffelpüree über Wasser gehalten", erzählte Bela B. über die gemeinsame Zeit.

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Dabei gab er zu, dass es in der Küche so dermaßen gestunken habe, dass die beiden überlegt hätten, den Raum zuzumauern. Doch dazu kam es nicht.

Bela B. und Farin Urlaub stehen gemeinsam auf der Bühne.
Bela B. und Farin Urlaub stehen gemeinsam auf der Bühne.  © DPA

Genau so wenig zu einer Sache, die der gebürtige West-Berliner bis heute bereut. "Es ist ein großes Versäumnis, dass wir niemals in der DDR gespielt haben", gab Bela B. zu. Die Punk-Band war auch im Osten beliebt und sehr angesehen. Ein Auftritt kam jedoch nie zustande.

Wie Bela B. berichtete hätte es in einigen Kirchen illegale Konzerte gegeben, doch "Die Ärzte" hatten anderes im Blick. "Wir wollten eine Tournee spielen, das war besser als illegale Gigs", sagte er.

Die Pläne waren weit fortgeschritten, doch dann kam plötzlich das Aus. Viele Platten fielen dem Index zum Opfer und wurden verboten. Hinzu kam, dass sich ein Band-Mitglied mit einem Stasi-Spitzel unterhielt. "Uns war die Stasi bekannt, aber wir haben niemals darüber nachgedacht", gab Bela B. zu.

1988 kam es schließlich zu einer zwischenzeitlichen Auflösung der Band, nur zwei Jahre später gab es die DDR nicht mehr. Die Chance war dahin.

Aktuell nutzt der gebürtige Berliner die Chance sich auch als Buchautor einen Namen zu machen. In seinem Buch "Scharnow" schreibt Bela B. über die Heimat in der deutschen Provinz.

In dem 416-seitigem Roman nimmt er auch Bezug auf Geschehnisse aus seinem Leben, wie zum Beispiel der Überlegung, die Küche zuzumauern.

Er selbst ist froh und stolz über sein Werk. "Das Buch gefällt mir", sagte Bela B. Seinen Fans hoffentlich auch.

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