"Ghostbusters" protestieren in Hamburg gegen Dieselabgase
In Hamburg haben Umweltaktivisten gegen Dieselabgase protestiert
Hamburg - Eine Anwohnerinitiative hat am Mittwoch in Hamburg-Altona mit einer symbolischen Luftreinhalteaktion gegen Dieselabgase demonstriert.

Die rund 30 Mitglieder der Umweltgruppe hantierten in weißen Overalls gekleidet mit Staubsaugern an der Stresemannstraße herum, wo seit Ende Mai ein Durchfahrverbot für ältere Dieselfahrzeuge gilt.
Sie erinnerten dabei stark an die Helden aus den Ghostbusters-Filmen, die mit ihrem ähnlichen Handwerk Monster einfingen.
Die Umweltschützer "saugten" in ihrer Performance die Abgase der Autos auf.
Dabei zeigten sie ein Plakat mit der Aufschrift: "Placebos helfen nicht!"
Die Gruppe warf dem Senat "Symbolpolitik pur" bei der Luftreinhaltung vor. Die Stickoxid-Messwerte in Altona seien sechs Monate nach Einführung des Dieselfahrverbots schlechter als zuvor.
Die Aktivisten forderten ein Durchfahrverbot für Lastwagen im Transitverkehr. Weitere Durchgangsstraßen sollten zu Tempo-30-Zonen erklärt werden.

Vor wenigen Tagen war bekannt geworden, dass sich die Messwerte durch die Diesel-Beschränkungen auf zwei Altonaer Straßen nicht verbessert, sondern teilweise sogar verschlechtert haben.
Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) rief in der heftigen Debatte zu einer sachlichen Debatte auf.
Ein Vergleich von Monatswerten sei nicht seriös und aussagekräftig, sagte der Senator in der Aktuellen Stunde zu seinen Kritikern.
"Wir müssen den Jahresdurchschnittswert senken. Stickoxide wirken nicht schädlich, wenn sie an einem Tag oder in einer Stunde überschritten werden, sondern es eine Dauerbelastung gibt."
Die Jahresmittelwerte sollen im April vorliegen. "Ich würde Sie einfach bitten, warten Sie dieses Jahr ab."
Fotos: DPA