Zivilcourage: 23-jähriger Schüler rettet Ehefrau nach Hammer-Attacke das Leben

Bielefeld - Die brutale Attacke des 51-jährigen Ehemanns auf seine Frau schockiert noch immer ganz Bielefeld. Jetzt stellte sich heraus, dass ein 23-jähriger Sprachschüler das schlimmste verhindert haben könnte.
Der Täter kam in die Sprachschule, um seiner Frau aus dem Integrationssprachkurs heraus zu holen. Im Flur kam es dann zu einer lautstarken Auseinandersetzung.
"Die arabischen Schüler waren sich sicher, dass der Täter seiner Frau gedroht hat, dass sie das nicht überleben wird", sagte die Schulleiterin Amrita Gilsdorf. Der Mann habe schließlich einen Hammer gezogen und mehrfach zugeschlagen.
"Durch die Schreie der Frau aufgeschreckt, ist einer der Sprachschüler raus gelaufen und hat dem Mann den Hammer entrissen", berichtete Gilsdorf der Neuen Westfälischen.
Drei weitere Schüler haben sich laut Polizeisprecherin Kathryn Landwehrmeyer anschließend auf den Täter geworfen. Ein Mitarbeiter der Schule übernahm dann sofort die Erste Hilfe.

So avancierte ein 23-jähriger Syrer zum Retter in der Not. Den genauen Ablauf "müssen weitere Ermittlungen ergeben", so der zuständige Staatsanwalt Veit Walter.
Erst kürzlich soll sich das 47-jährige Opfer von dem Asylbewerber getrennt haben, bestätigte der Staatsanwalt der NW. Seit gut einem Jahr leben die fünffachen Eltern in Bielefeld.
Der Mann schlug mit dem Hammer in der Sprachschule Inlingua auf den Kopf seiner Frau ein. Diese erlitt schwere Verletzungen und konnte wohl nur durch den 23-jährigen Retter überleben.
Die Schulleiterin sagte gegenüber der Zeitung: "Vielen Augenzeugen geht es immer noch nicht gut." Sie betonte zudem stark, dass der Täter kein Teilnehmer eines Kurses der Schule war.
"Wir haben uns bei allen Helfern bedankt. Und wir haben ihnen das Wort Zivilcourage erklärt und dass es etwas ganz Besonderes ist", so Amrita Gilsdorf abschließend.

Fotos: Christian Mathiesen