Erzgebirger stehen Schlange für Holzkunst aus Hannover

Cranzahl/Hannover - Erzgebirger ehrenhalber - diesen Titel hätten Heike (55) und Wolfgang Lorentz (60) aus Wedemark bei Hannover verdient. Die beiden Niedersachsen basteln seit mehr als 25 Jahren Schwibbögen. Und zwar so meisterhaft und kreativ, dass Erzgebirgs-Gemeinden Schlange stehen, um die Werke auszustellen.

Die Einzelstücke sind unverkäuflich. Nur einer pro Jahr wird verschenkt.
Die Einzelstücke sind unverkäuflich. Nur einer pro Jahr wird verschenkt.  © Klaus Jedlicka

"Es begann damit, dass meine Frau kurz nach der Wende bei einer alten Dame in der Nachbarschaft einen Schwibbogen in der Vitrine entdeckte und mir den Auftrag gab, etwas Ähnliches nachzubauen", erzählt der Werkzeugmacher.

Den ersten Stücken nach erzgebirgischen Vorlagen folgten bald eigene Entwürfe. "Mittlerweile haben wir über 80 Lichterbögen gebaut. Einige bestehen aus fünf Ebenen und werden indirekt beleuchtet." Eine Auswahl der schönsten Stücke wird gegenwärtig im Räuchermann-Museum in Cranzahl gezeigt. Für nächstes Jahr hat Johanngeorgenstadt angefragt.

"Bei unseren regelmäßigen Besuchen haben wir entdeckt, wie wenig selbst Erzgebirger über regionale Eigenheiten anderer Orte wissen", staunt Wolfgang Lorentz und verrät sein nächstes Projekt: "Zurzeit fotografieren wir alle Schwibbögen an Ortseingängen, bauen sie nach und wollen dazu auch ein Buch veröffentlichen."

Erzgebirgskunst aus Niedersachsen: Heike Lorentz (55) entwirft die Motive, ihr Mann Wolfgang baut die Schwibbögen.
Erzgebirgskunst aus Niedersachsen: Heike Lorentz (55) entwirft die Motive, ihr Mann Wolfgang baut die Schwibbögen.  © Klaus Jedlicka
Seine Liebe zum Erzgebirge zeigt der Niedersachse Wolfgang Lorentz auch auf dem Auto.
Seine Liebe zum Erzgebirge zeigt der Niedersachse Wolfgang Lorentz auch auf dem Auto.  © Klaus Jedlicka

Titelfoto: Klaus Jedlicka

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