Haus der Familie wird doch nicht verkauft

Chemnitz - Wie denn nun? Erst schließt die Stadt das Haus der Familie, will die schicke Villa an der Parkstraße trotz Protest versilbern. Jetzt folgt die Rolle rückwärts. Das Rathaus favorisiert eine kommunale Nutzung.
Hunderttausende Euro sollte der Verkauf des Hauses der Familie in die Kasse spülen.
Das hatte 2011 der Stadtrat im Rahmen des Sparpakets Ekko beschlossen. Seit Januar 2015 steht die Villa leer. „Das ist verwunderlich, sollte die Immobilie doch so schnell wie möglich verkauft werden“, so CDU-Stadtrat René Deschner (42).
Nicht nur das! Sozialdezernent Philipp Rochold (54, parteilos):

„Aktuell prüft das Gebäudemanagement der Stadt Chemnitz, ob das ehemalige Haus der Familie für einen anderen kommunalen Zweck genutzt werden kann.“
Zwischenzeitlich war der Einzug des medienpädagogischen Zentrums im Gespräch. Der hat sich jedoch wieder zerschlagen.
Rolle rückwärts im Rathaus, weil die Preisvorstellungen der Stadt zu hoch sind? „Mich macht die Antwort stutzig“, so CDU-Mann René Deschner.
Er bezweifelt außerdem, dass die Stadt die erhofften Einsparungen bei den jährlichen Betriebskosten von rund 38.000 Euro erzielen konnte.
Die einst unter einem Dach von drei Sozialarbeitern angebotene Beratung für Familien ist nun dezentral an drei Standorten untergebracht.
Fotos: privat, Uwe Meinhold