Amazon-Skandal! Versandriese schuldet ihr 63.000 Euro

Heidenau - Was ist nur beim Internet-Versandriesen „Amazon“ los? Seit Tagen klagen Online-Händler, die ihre Geschäfte über die bekannte Internet-Plattform abwickeln, über ausbleibende Gelder. Das bedroht vor allem kleinere Verkäufer - wie Laura Michael (21) aus Heidenau.
Dort leitet die gelernte Bürokauffrau ihren Versandhandel „Schraube & Co“ (zwei Mitarbeiter) für Werkzeuge, Schrauben, Öl. Rund 200 Pakete verschickt sie täglich.
Den Großteil an Kunden aus ganz Deutschland, die über „Amazon“ bestellt haben. Das Geld für Michaels Waren streicht jedoch erst mal Amazon ein, kassiert eine Provision, überweist den Rest.
Das Problem: „Ich habe kein Geld für Waren erhalten, die ich seit 30. Oktober versendet habe“, klagt Michael. „Amazon schuldet mir 63.000 Euro!“

Auf ihre Nachfrage sprach „Amazon“ von einer „technischen Einschränkung“. Wann das Problem gelöst werde, sei nicht bekannt. Eine weitere Nachfrage wurde gar nicht beantwortet. „Die Informationspolitik für so einen riesigen Konzern ist unmöglich“, ärgert sich die junge Unternehmerin. „Das macht unser Geschäft kaputt und führt zu finanziellen Einbußen.“
Denn Michael muss ihr Geschäft weiter führen. Sie kann ihre Kunden nicht warten lassen. Auch ihre Rechnungen an Großhändler muss sie sofort bezahlen, dafür ihren Kreditrahmen überziehen. „Allein in den letzten sieben Tagen gingen 3567 Artikel raus“, so die Händlerin. „Die Vorfinanzierung kostet mich bislang rund 1000 Euro Zinsen und Gebühren.“
Der Bundesverband Onlinehandel befürchtet Tausende betroffene Händler in Deutschland. Donnerstagabend sagte ein „Amazon“-Sprecher gegenüber TAG24: „Alle Zahlungen an die betroffenen Verkäufer wurden durchgeführt.“
Doch Aufatmen werden die Händler erst, wenn das Geld auch wirklich auf dem Konto gelandet ist ...
